Schmetterlinge auf der Wiese
Pixabey
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Umwelt

Tattendorf ist „Nationalpark Garten“-Gemeinde

Tattendorf (Bezirk Baden) ist die erste „Nationalpark Garten“-Umweltgemeinde Österreichs. Diese Auszeichnung erhielt sie für ihr vielfältiges Umweltengagement von der Umweltschutzorganisation Global 2000.

Die Gemeinde engagiert sich seit Jahrzehnten mit sehr innovativen Projekten für den Erhalt der Biodiversität. Die öffentlichen Flächen werden etwa weniger oft gemäht, es gibt einen 24-Stunden-Biosupermarkt, für jede Jung-Tattendorferin und jeden Jung-Tattendorfer wird ein Baum gepflanzt – und vieles mehr. Die Gemeinde möchte dieses Engagement in Partnerschaft mit GLOBAL 2000 weiterführen und ausbauen und hat daher beschlossen, Teil der Initiative „Nationalpark Garten“ zu werden, hieß es in einer Aussendung.

Biene beim Bestäuben
Pixabey/ kie-ker
Es geht natürlich auch um den Lebensraum für Bienen

Lebensräume für Tiere und Pflanzen schaffen

Beim „Nationalpark Garten“ soll mit der Hilfe der österreichischen Gärtnerinnen und Gärtner und Gemeinden das größte Netzwerk an kleinen Naturschutzgebieten entstehen, mit dem Ziel, möglichst viele wertvolle Lebensräume für Bienen, Schmetterlinge und Co. zu schaffen. Hauptursache für den Rückgang der Vielfalt ist, dass die geeigneten Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten immer seltener werden. Deshalb werden naturnahe Gemeindegärten als Rückzugsorte für die Natur immer wichtiger.

"Als Laie denkt man bei Nationalpark an die Hohen Tauern, an den Neusiedlersee oder an die Donau-Auen. Der Name ‚Nationalpark Garten‘ alleine schon macht bewusst, dass Natur- und Umweltschutz nicht im Schutzgebiet enden, sondern im Garten anfangen. Dass die Anrainer die Möglichkeit haben mitzuwirken. Das ist, was das Projekt für uns als Gemeinde so interessant macht“, erklärte Alfred Reinisch, Bürgermeister von Tattendorf (Fraktion UHL – Unabhängige Liste Tattendorf).

Plakat Nationalpark Garten Tattendorf
Martin Aschauer
Global-2000-Experte Dominik Linhard (li.) und Alfred Reinisch, Bürgermeister von Tattendorf

„Geburtstags-Au“ bindet CO2

Die „Geburtstags-Au“, in der jedes Tattendorfer Neugeborene einen eigenen Baum bekommt, ist nicht nur ein schönes Symbol, sondern bindet auch viel CO2. Unter der Marke „Mei Erd“ wurde ein regionales Humusprojekt wesentlich mitentwickelt, worauf die Gemeinde stolz ist. Bisher ungenutzte biogene Abfälle werden somit wieder aufgewertet und wieder verwendet.

„Der eigentliche Wert von Biodiversität bleibt oftmals im Verborgenen“, so Univ.-Prof. Dr. Otto Moog, selbst Tattendorfer. „Wir brauchen die Biodiversität, da die Tiere, Pflanzen und Pilze für uns die Garantie sind, dass die Natur die Ökosystemdienstleistungen für uns Menschen bereit hält. Das Pflanzenschutzmittel Glyphosat wird in Tattendorf jedenfalls seit zwei Jahren in der Gemeinde nicht mehr eingesetzt, was nicht nur den Bienen und Schmetterlingen gefällt“, betonte Moog.