Algen im Wasser
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Chronik

Hitze verursacht Algenteppiche

Die hohen Temperaturen sorgen derzeit für ein massives Algenwachstum in heimischen Gewässern, etwa in der Traisen in St. Pölten. Weil das zu einem Fischsterben führen kann, wurde nun ein verbessertes Alarmsystem eingeführt.

Hohe Wassertemperaturen, intensive Sonneneinstrahlung und geringe Pegelstände – das sind die Bedingungen, bei denen sich Algen am wohlsten fühlen. Das Algenwachstum sei bis dato nicht problematisch, betonte Martin Angelmaier, der stellvertretende Leiter der Wasserwirtschaft des Landes Niederösterreich. „Das ist ein natürliches Phänomen, das wir derzeit an vielen Flüssen Niederösterreichs beobachten können“, so Angelmaier. „Das sind vor allem jene Gewässer, wo wenig Beschattung vorliegt, wo die Sonne intensiv einstrahlen kann und wo es eine geringe Fließgeschwindigkeit gibt, wie etwa in Staubereichen.“

Keine gesundheitliche Gefahr für Menschen

Besonders deutlich wird das beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at an der Traisen in St. Pölten. Dort, wo der grüne Teppich endet, ist das Wasser in Bewegung. Optisch ist der Anblick derzeit gewöhnungsbedürftig, gesundheitlich ist das Wasser aber unbedenklich, versichern Experten.

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Wachsen die Algen weiter, kann es zu einem Fischsterben kommen

Angesichts der bevorstehenden Hitzewelle werden die Gewässer nun aber dennoch genau beobachtet. Nimmt das Algenwachstum nämlich überhand, kann der Sauerstoffgehalt des Wassers weiter sinken. Das wiederum kann zu massivem Fischsterben führen, wie etwa vor zwei Jahren in der Zwettl und der Pielach. Ab welcher Temperatur Gefahr droht, hängt davon ab, welche Fischart heimisch ist: Für manche Fische können 16 Grad, für andere erst 28 Grad problematisch sein.

Wassertemperaturen werden rund um die Uhr überwacht

Um rechtzeitig gegenzusteuern, gibt es für die Flüsse seit kurzem ein verbessertes Alarmsystem, erklärte Angelmaier. „An circa 55 Messstellen wird die Wassertemperatur rund um die Uhr online überwacht und bei Überschreiten gewisser Alarmwerte erhält der Landesfischereiverband Hinweise und kann dann mit den Fischereiberechtigten vor Ort entsprechende Gegenmaßnahmen treffen“, so der Experte.

Das kann etwa eine Not-Abfischung sein oder, dass Kraftwerksbetreiber mehr Wasser ablassen. Präventiv setzt man außerdem auf Renaturierung der Gewässer. Dadurch können sich die Wasserlebewesen besser an das Wetter anpassen. In den vergangenen zehn Jahren wurden fast 200 Projekte umgesetzt.