Traktor mit einer Scheibenegge beim „Stoppelsturz“ auf einem Getreidefeld
APA/HARALD SCHNEIDER
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Landwirtschaft

Marchfeld: Weniger Düngemittel auf Feldern

In manchen Regionen Niederösterreichs ist das Grundwasser vor allem wegen der landwirtschaftschaftlichen Produktion mit Nitrat belastet. Im Marchfeld gibt es seit dem Vorjahr ein Grundwasserschutzprogramm. Die Düngemengen konnten seither teilweise deutlich reduziert werden.

Das Programm zielt auf eine exakte Bemessung der Düngemenge ab, damit einerseits die Pflanzen optimal versorgt werden und andererseits keine Stickstoffüberschüsse im Boden verbleiben, die in weiterer Folge in das Grundwasser einsickern könnten. Aus den Ackerböden werden Proben entnommen und analysiert. Daraus lässt sich dann die für Pflanzen und Grundwasser optimale Düngemenge berechnen.

In den vergangenen beiden Jahren wurden im Marchfeld bisher etwa 360 Ackerflächen untersucht. Die Landwirte konnten danach genau informiert werden, welche Menge an Düngung auf welchem Feld notwendig ist, ohne den Ertrag zu schmälern. Die Düngemengen konnten dadurch in vielen Fällen deutlich reduziert werden. Im Durchschnitt lag der Wert bei 15 Prozent, bei einigen Ackerflächen sogar bei bis zu 30 Prozent.

Auch andere Regionen profitieren

Das Messprogramm wird im nächsten Jahr fortgesetzt. Interessierte Landwirte aus dem Marchfeld können sich Anfang des Jahres bei der Bezirksbauernkammer Gänserndorf für das Untersuchungsprogramm anmelden, wobei pro Bodenprobe ein Selbstbehalt von 15 Euro zu leisten ist. Der Großteil der bisherigen Kosten von etwa 20.000 Euro wird vom Land Niederösterreich und der Landwirtschaftskammer getragen.

Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) kündigt aufgrund der positiven Erfahrungen zudem an, das Programm auf andere Regionen auszudehnen. Die Randbereiche des Marchfelds in den Bezirken Mistelbach und Korneuburg sowie die Prellenkirchener Flur im Bezirk Bruck an der Leitha werden Teil des Projektgebietes. Für Landwirtschaftskammerpräsident Johannes Schmuckenschlager lasse sich durch solche innovative Technologien „landwirtschaftliche Produktion und Grundwasserschutz optimal miteinander kombinieren.“