Gericht

Brandstiftung: Feuerwehrmann vor Gericht

Ein mutmaßlicher Brandstifter steht am Donnerstag in Korneuburg vor Gericht. Dem Mann, der stellvertretender Feuerwehrkommandant war, wird vorgeworfen, zwischen Ende Oktober und Ende Jänner drei Brände im Raum Poysdorf (Bezirk Mistelbach) gelegt zu haben.

Die Anklage gegen den Mann lautet auf Brandstiftung, sagte Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, gegenüber noe.ORF.at. Bereits Mitte Juli hatte ein erster Prozesstag stattgefunden, der allerdings vertagt wurde.

Den ersten Brand soll der Angeklagte in der Halloween-Nacht Ende Oktober des Vorjahres in Wetzelsdorf gelegt haben. Der Dachstuhl eines landwirtschaftlichen Gebäudes stand in Vollbrand und wurde komplett zerstört. Sieben Feuerwehren und mehr als 100 Mitglieder waren im Einsatz. Verletzt wurde niemand.

In der Nacht auf den 31. Dezember folgte in Ketzelsdorf der zweite Brand. Die Eigentümer schliefen und merkten nichts vom Ausbruch des Brandes. Als die Feuerwehr eintraf, stand das Wirtschaftsgebäude in Vollbrand, wobei diesmal auch umliegende Gebäude geschützt werden mussten.

Angeklagter wählte selbst den Notruf

Als es Ende Jänner den dritten Brand innerhalb von drei Monaten gab, wurden die ersten Gerüchte über eine mögliche Brandstiftung laut. In Walterskirchen brannte wieder ein Stadel. Wenig später griffen die Flammen vom Stalltrakt im Innenhof auf das Wohnhaus über. Das Haus war jedoch seit Jahren unbewohnt, auch der Strom war abgeschaltet.

Die Polizei forschte schließlich den stellvertretenden Kommandanten einer örtlichen Feuerwehr aus. Laut Anklage soll er auch den Notruf gewählt haben und im Anschluss bei den Löscharbeiten geholfen haben. Bei den drei Bränden entstand ein Sachschaden von etwa 270.000 Euro. Verletzt wurde niemand.