Spieler des SKU Amstetten beim Sieg gegen die Young Violets
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Sport

Amstetten nach Traumstart obenauf

Mit zwei Siegen in zwei Spielen ist dem SKU Amstetten ein perfekter Saisonstart in der zweiten Fußball-Liga gelungen. Am Sonntag wollen die Mostviertler auch gegen den großen Aufstiegsfavoriten Ried bestehen.

Während die niederösterreichischen Teams in der Bundesliga einen eher durchwachsenen Start in die Saison erwischt haben, sieht es in der zweiten Liga anders aus. Dort steht Amstetten nach zwei Spielen ganz oben. Nach 3:2-Erfolgen gegen Liefering und die Young Violets Austria Wien hält der SKU beim Maximum von sechs Punkten. Euphorie bricht deshalb bei Trainer Jochen Fallmann aber noch keine aus. „Wir wissen genau, wo wir herkommen“, sagt Fallmann im Gespräch mit noe.ORF.at. „Wir hatten eine schwierige letzte Saison, in der wir aber den Klassenerhalt geschafft haben. Die Tabellenführung ist jetzt eine schöne Momentaufnahme.“

Fallmann: „Bin nicht Bobby Lugano“

Im vergangenen März übernahm Fallmann den Trainerposten in Amstetten. Seitdem geht es stetig bergauf. Von 16 Spielen unter dem gebürtigen St. Pöltner wurden zehn gewonnen. Der Klassenerhalt gelang am Ende souverän. Warum es unter ihm so gut läuft? „Ich bin jetzt nicht wie früher Bobby Lugano mit dem Zauberstab gekommen“, lächelt Fallmann. „Ich habe die Liga und den Verein einfach sehr gut gekannt und gewusst, wo ich ansetzen muss. Und die Jungs setzen meine Vorgaben großartig um.“

SKU-Amstetten-Trainer Jochen Fallmann
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Amstettens Trainer Jochen Fallmann

Das gilt vor allem für die Offensive. Saisonübergreifend erzielte Amstetten in den vergangenen fünf Pflichtspielen jeweils mindestens drei Tore. Das entspricht Fallmanns Spielansatz. „Ich gewinne ein Spiel lieber 3:2 als 1:0.“

Amstettner Angriffsmaschinerie läuft

Verlassen kann sich der Trainer derzeit vor allem auf David Peham. Seit Fallmann ihn als Stürmer aufstellt, trifft der Torjäger, wie er will. 16 Treffer waren es in den vergangenen elf Pflichtspielen, darunter zwei Viererpacks gegen Vorwärts Steyr und die Juniors Oberösterreich. Auch in dieser Saison traf Peham bereits drei Mal. „Wenn es nach mir geht, kann diese Serie ewig weitergehen“, so Peham. „Ich mache nichts anders als in den letzten drei Jahren, aber der Knopf ist jetzt einfach aufgegangen.“

Worauf man in Amstetten großen Wert legt, sind Talente aus der Region. „Wir sind die einzige Mannschaft der Liga ohne einen einzigen Legionär. 60 Prozent des Kaders kommen aus dem Mostviertel“, schildert Fallmann.

Immer alle unter einen Hut zu bekommen, sei im Match- und Trainingsalltag gar nicht so einfach. Denn der Kader besteht nur zu einem Drittel aus Profis. Viele Spieler studieren oder sind nebenbei noch berufstätig. Mittelfeldspieler Marco Stark arbeitet derzeit an seinem Jusstudium, Abwehrmann Lukas Deinhofer ist 40 Stunden als Gärtner angestellt und Matthias Wurm verdient sein Geld als Bankangestellter. „Viel Freizeit bleibt neben Fußball und Job nicht mehr“, gibt Matthias Wurm zu. „Und die, die ich habe, widme ich meiner Familie. Ich werde im Frühjahr zum zweiten Mal Vater.“

Spieler des SKU Amstetten beim Sieg gegen die Young Violets
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Die Mannschaft kommt zum Großteil aus der Region

Bevor es so weit ist, gilt die Konzentration aber dem Geschehen auf dem Platz. Am Sonntag ist Amstetten beim großen Aufstiegsfavoriten Ried zu Gast, der den Saisonstart mit nur einem Punkt aus zwei Spielen verpatzte. David Peham hofft, dass der Erfolgslauf im Innviertel weitergeht. „Dort rechnet niemand mit uns. Der Druck liegt ganz klar bei ihnen. Wir wollen wieder die drei Punkte mitnehmen.“