Ein Ausschnitt aus dem Internet mit einer desaströsen Bewertung.
Barbara Tschandl
Barbara Tschandl
Chronik

Falsche Hotelbewertungen im Internet

Immer öfter sorgen schlechte und diskreditierende Hotelbewertungen auf diversen Bewertungsplattformen im Internet für Ärger bei Wirten und Hoteliers. Die Wirtschaftskammer Niederösterreich gibt jetzt Tipps, wie man am besten dagegen vorgehen und den Schaden gering halten kann.

Maria Rosenberger, Chefin des Hotels und Restaurants Donauwirt in Weißenkirchen in der Wachau (Bezirk Krems), ist entrüstet. Zwei ehemalige Mitarbeiter versuchten, mit erfundenen Bewertungen dem Hotel zu schaden, mit verheerenden Auswirkungen für die Wirtin und Hotelbesitzerin. „Nach den Kommentaren sind mir Tischreservierungen und Zimmeranfragen ausgeblieben“, sagt sie im Gespräch mit noe.ORF.at. Rosenberger holte sich letztlich Rat bei einem Anwalt und setzte durch, dass die Bewertungen von den Internetplattformen gelöscht wurden.

Mit diesem Problem ist Rosenberger bei Weitem nicht alleine. Viele Geschäftsleute aus dem Gastronomie- und Hotelbereich kämpfen mit schlechten und teils vernichtenden Bewertungen auf diversen Plattformen im Internet. „Manche Leute betreten das Hotel, das Lokal, das sie bewerten, nicht einmal“ erzählt Mario Pulker, Spartenleiter Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Niederösterreich, „sie fahren etwa mit dem Rad oder Auto beim Betrieb vorbei und bewerten die Lage von außen. Drinnen waren sie nie.“

Jemand sucht auf seinem Handy ein geeignetes Hotelangebot.
Barbara Tschandl
Auf Buchungsplattformen entscheiden oft die Bewertungen über einen Buchungserfolg

Rechtswidrige Kommentare sofort dokumentieren

Dass die Problematik ein eher schwieriges Terrain ist, bestätigt der Spartenobmann gegenüber noe.ORF.at: „Man weiß eben oft nie, ob dieser Kommentar, diese Bewertung, ein Racheakt oder tatsächlich von einem Gast gekommen ist“, berichtet er. Trotzdem rät er Wirten und Hoteliers dringend dazu, alle Kommentare, die beleidigend oder rechtswidrig sind, sofort zu dokumentieren und der Wirtschaftskammer zu melden.

„Sollte jemand damit drohen, eine schlechte Bewertung abzugeben, weil eine vermeintliche Bedingung nicht erfüllt wird, ist das rechtswidrig“, betont Mario Pulker. Bei vielen Plattformen habe man mittlerweile zuverlässige Ansprechpartner, die solche Kommentare bei guter Begründung sofort löschen würden.

Kommentare zu beantworten sorgt schnell für Beruhigung

Pulker rät außerdem dazu, alle Kommentare und Bewertungen auf diversen Plattformen zu beantworten. Das koste zwar viel Zeit und Aufwand, rentiere sich aber letztlich. „Egal ob der Kommentar positiv oder negativ ist: Die Leute, die geschrieben haben, sehen, dass man das wahrnimmt, und man kann auch vieles entkräften“, so Pulker. So ließe sich auch ein Großteil der Konflikte bei negativen Bewertungen recht schnell aus der Welt schaffen, so der Spartenobmann.