Frequency Besucher während eines Konzertes
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Kultur

FM4 Frequency: 200.000 feierten friedlich

Knapp 200.000 junge Leute haben laut Veranstalter beim FM4 Frequency Festival in St. Pölten gefeiert, getanzt und gecampt. Besucher, Veranstalter und Einsatzkräfte ziehen nach dem Festival eine positive Bilanz.

Müde, mit ein paar Augenringen mehr, aber durchwegs zufrieden verließen die Besucherinnen und Besucher des FM4 Frequency am Sonntag die Festivalhauptstadt der vergangenen Tage. Dabei war aber Geduld gefragt. Wer mit dem Auto unterwegs war, musste sich rund um das Festivalgelände auf Staus einstellen, etwa auf der Mariazeller Straße (B20), der Stattersdorfer Hauptstraße und der Harlander Straße. Eine Unfallserie auf der Westautobahn (A1) sorgte auch dort für kilometerlange Staus.

Dort, wo am Samstagabend noch zu Macklemore, Dimitri Vegas und Like Mike sowie The Offspring gefeiert und getanzt wurde, waren am Sonntag bereits die Aufräumarbeiten im Gange. In fünf Tagen will der Veranstalter mit den Abbauarbeiten fertig sein. „Wir bauen hier ‚Klein-St. Pölten‘ in 14 Tagen auf und wieder weg“, sagte Harry Jenner. „Das muss man einmal machen.“ Seine Bilanz: „Fetzengeil.“ 200.000 Leute hätten in den letzten Tagen in St. Pölten gefeiert. Er könne nur an allen Fronten eine positive Bilanz ziehen, sagte Jenner.

Positiv fiel auch die Bilanz der Einsatzkräfte aus. Franz Bäuchler, Stadtpolizeikommandant von St. Pölten, rechnete am Sonntag mit etwa einem Drittel weniger Anzeigen als im Vorjahr. Maßnahmen des Veranstalters wie breitere Wege auf dem Festivalgelände hätten sich bewährt, hielt Bäuchler fest. In Sachen Anrainerschutz sei es gelungen, den Verkehr großteils aus den Siedlungsgebieten draußen zu halten.

Frequency Besucher während eines Konzertes
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Knapp 200.000 Festivalbesucherinnen und -besucher wurden laut Veranstalter Harry Jenner an allen Festivaltagen gezählt

Zelte aufgeschlitzt und angezündet

Zu den meisten Vorfällen war es in der Nacht auf Sonntag gekommen. Mehr als ein Dutzend Zelte auf dem Campinggelände wurden aufgeschlitzt und angezündet, berichtete Bäuchler. Zwei Verdächtige, die Diebesgut bei sich hatten, wurden angehalten. Außerdem seien in der Nacht auf Sonntag die „Handydiebstähle massiv gestiegen“. Einen Vorfall, bei dem ein betrunkener 17-Jähriger am Freitag einen Polizisten von hinten angesprungen und leicht verletzt hatte, bezeichnete Bäuchler als „unrühmliche Ausnahme“. Im Großen und Ganzen gebe es sehr wenig Aggressivität.

Das Rote Kreuz berichtete am Sonntag von etwas mehr als 2.000 Versorgungen – ein Drittel weniger als ursprünglich erwartet. Behandelt wurden vor allem Schnittwunden, Abschürfungen, Verstauchungen sowie Knöchelverletzungen. Wegen des vor allem in der Nacht frischen Wetters erlitten einige Besucherinnen und Besucher eine Unterkühlung. Der ÖAMTC rechnete mit insgesamt rund 300 Pannenhilfen. Hauptursachen waren leere Batterien, eingesperrte und verlorene Schlüssel und Reifenschäden.

Frequency Besucher in der Traisen
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Die Frequency-Gäste feierten im Großen und Ganzen friedlich

Vorbereitungen für Jubiläum laufen bereits

Während die einen noch Bilanz ziehen und die anderen in Erinnerungen an die letzten Tage schwelgen, ist der Vorverkauf für die Frequency-Jubiläumsauflage im kommenden Jahr bereits angelaufen. Für das 20. Frequency von 20. bis 22 August 2020 kündigte der Veranstalter bereits bei der „Closing Show“ am Samstagabend Auftritte von Bilderbuch, AnnenMayKantereit, RAF Camora, Yung Hurn und Mero an. „Es gibt neue Pläne. Die müssen wir jetzt finalisieren und ausarbeiten“, sagte Jenner am Sonntag. „20 Jahre Frequency muss krachen.“