Wirtschaft

30 Millionen Euro für Hilfe bei Jobeinstieg

Das Land, das AMS Niederösterreich und das Sozialministeriumservice stellen 30 Mio. Euro für Projekte bereit, um Menschen mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen beim Jobeinstieg zu helfen. Das wurde am Dienstag bei der regionalen Job-Tour in Maria Gugging (Bezirk Tulln) präsentiert.

Nach dem Zentralraum und Amstetten machte die Job-Tour, die vom Land, dem Arbeitsmarktservice Niederösterreich (AMS NÖ) und dem Sozialministeriumservice gestartet wurde, am Dienstag im Art Brut Center in Maria Gugging Halt. Dabei standen die Jobchancen für Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Behinderungen im Fokus.

„Mehr als 15 maßgeschneiderte Programme sind in Niederösterreich punktgenau auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt. Wir betreuen sie bei der Ausbildung und begleiten sie beim Jobeinstieg“, sagte der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) bei der Tour. Das Art Brut Center ist eines der Projekte. Dort werden Menschen mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen für den Kunst- und Kulturbetrieb angelernt und auf den Berufseinstieg vorbereitet.

Job-Tour Maria Gugging
ORF
Roman Rauter vom Sozialministeriumservice, Landesrat Martin Eichtinger und AMS-NÖ-Geschäftsführer Sven Hergovich bei der Job-Tour am Dienstag (v.l.)

Arbeitslosigkeit steigt bei Menschen mit Behinderung

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt in Niederösterreich nannte Eichtinger weiterhin positiv. Der Bestand der vorgemerkten Arbeitslosen ging auch im Juli 2019 um 2,7 Prozent zurück. Diese Entwicklung traf aber nicht auf alle Gruppen zu. So stieg etwa die Arbeitslosigkeit bei den Menschen mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen im Vergleich zum Vorjahr sogar um drei Prozent.

„Wir beobachten, dass die Situation gerade für diejenigen, die sich besonders schwer tun, nicht gerade leichter wird“, sagte AMS-NÖ-Geschäftsführer Sven Hergovich. Er führte die steigenden Arbeitslosenzahlen in diesem Bereich unter anderem auf die demografische Entwicklung zurück. Menschen werden älter und damit auch krankheitsanfälliger, so Hergovich. Derzeit sind 2.853 Personen mit Behinderung beim AMS als arbeitslos gemeldet. Bereits 875 Personen konnten heuer durch Projekte eine Arbeit finden.

„Zielsetzung ist eine nachhaltige Integration“

„Es ist mir ein besonderes Anliegen, jene, die es besonders schwer haben, am intensivsten zu unterstützen“, so Hergovich. Deshalb setzt das AMS NÖ auf weitere Maßnahmen wie beispielsweise Lohnkostenförderungen für Unternehmen sowie Re-Integrationsprogramme für Menschen mit körperlichen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

„Zielsetzung ist hier stets eine nachhaltige Integration in den ersten Arbeitsmarkt“, ergänzte Roman Rauter vom Sozialministeriumservice. Die nächsten Tour-Stopps finden im Industrieviertel (30. Oktober in Neunkirchen) und im Waldviertel (28. November in Ottenstein) statt.