Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach „von einem kleinen Investment mit großer Wirkung für mehr Sicherheit für die betroffenen Frauen und Mitarbeiter“. Der zusätzliche Geldbedarf habe sich bei einer Analyse der Frauenhäuser herausgestellt, betonte die Landeshauptfrau.
Kameras und Gitter
Rund um die Gebäude in Amstetten, Mistelbach, Mödling, Neunkirchen, St. Pölten und Wiener Neustadt sollen in Zukunft „weitere Kameras angebracht“ werden, schilderte Maria Reichartseder, die Leiterin des Frauenhauses Amstetten. Außerdem werden auch Büroräumlichkeiten mit Fenstergittern versehen und „Zäune errichtet, die nicht einsehbar sind“. Als weiteres Ziel wurden von Reichartseder Sicherheitsschleusen in den jeweiligen Eingangsbereichen ausgegeben. Alles in erster Linie zum Schutz der untergebrachten Frauen – 167 seien in diesem Jahr gemeinsam mit 168 Kindern bereits in den sechs Einrichtungen betreut worden.
Kapazitätsprobleme ortete die für Frauenhäuser zuständige Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) indes nicht. „Im Normalfall reichen die Plätze aus“, punktuell könne es jedoch „in Spitzenzeiten wie zu Weihnachten“ knapp werden.
Zahl der Frauenmorde „auffällig hoch“
NÖ Frauentelefon
Das NÖ Frauentelefon bietet unter 0800/800 810 kostenlose und anonyme Beratung: jeweils montags, mittwochs und freitags von 10.00 bis 14.00 Uhr, Rechtsberatung freitags von 14.00 bis 16.00 Uhr.
FrauenHELPline
Frauen, die Schutz oder Beratung suchen, können sich rund um die Uhr auch an die FrauenHELPline wenden: 0800/222555 – ebenfalls kostenlos und anonym aus ganz Österreich.
„Gewalt beginnt nicht mit Mord, Gewalt ist schleichend“, sagte Königsberger-Ludwig in Hinblick auf die elf Gewaltverbrechen mit Frauen als Opfer, die sich in Niederösterreich heuer ereignet haben. Ohnehin sei „der Anteil an Frauenmorden“ bei im Europavergleich unterdurchschnittlicher Mordrate in Österreich „auffällig hoch“, rechnete die Landesrätin vor. Der Großteil der Täter komme aus dem nahen Umfeld der Opfer. Frauenhäuser seien daher ein „wichtiger Teil, um präventiv zu wirken“. Betroffene müssten die Gewalt erkennen und den Mut haben, „den Schritt zu gehen“.
Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) verwies in diesem Zusammenhang auf das NÖ Frauentelefon, das unter der Nummer 0800/800 810 „kostenlose Beratung von Frau zu Frau“ biete. Als „niederschwelliges Info-Projekt“ werden ab sofort auch kleine Folder in Supermärkten aufgelegt. Den Bedarf einer solchen Präventionsmaßnahme habe ein seit Jänner regelmäßig stattfindender Runder Tisch, an dem sich u.a. Polizei, Land, Frauenberatung und Bildungsdirektion beteiligen, ergeben.