Mitfahrbankerl Ternitz
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Verkehr

Ternitz erfindet Autostoppen neu

Ternitz hat seit kurzem ein neues System zur Erleichterung des Nahverkehrs: Die „Mitfahrbankerl“ sind gekennzeichnet und ähneln Busstationen. Hier stehen wartende Personen, um spontan eine Fahrgemeinschaft mit vorbeifahrenden Autofahrern zu bilden.

Autostoppen 2.0 – oder wie es die Ternitzer (Bezirk Neunkirchen) nennen: „Mitfahrbankerl“. Zur Ergänzung des öffentlichen Nahverkehrs wurden Stationen aufgebaut, an denen Passanten auf ein Fahrzeug warten können. Aber nicht der Bus kommt – hier wird getrampt. Vorbeifahrende Autos sehen an den klar gekennzeichneten Stationen, dass hier jemand auf eine Mitfahrgelegenheit hofft. Verschiedene Tafeln stehen bei den Bänken zur Verfügung, um die gewünschte Richtung anzuzeigen.

Das Projekt soll den öffentlichen Nahverkehr ergänzen und ist obendrein noch klimafreundlich, heißt es vom Initiator des Projektes. Ziel sei es unter anderem, dass die Personenanzahl in Fahrzeugen steigt und damit pro Kopf weniger Schadstoff ausgestoßen wird, denn oft würden mehrere Autos, in denen jeweils nur der Fahrer sitzt, die gleichen Wege fahren. Pendler und andere Fahrer könnten mit den „Mitfahrbankerln“ einfacher die Menschen mitnehmen, die sowieso in die gleiche Richtung möchten, so die Idee dahinter.

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Bank ersetzt fehlende Busse

Die Bänke wurden strategisch positioniert. So ist im Ternitzer Zentrum das „Mitfahrbankerl“ gleich neben der Busstation. „Ternitz ist eine Gemeinde mit vielen Randbezirken. Gerade für Menschen ohne Auto ist es schwer, in die Stadt zu kommen“, erklärt Helmut Million, Energiebeauftragter und Initiator des Projekts. Er hatte von ähnlichen Bänken in Deutschland gelesen und dachte sich, dass Ternitz mit seiner Weitläufigkeit eine geeignete Stadt für so ein Projekt wäre.

Vor allem der Busverkehr lässt in Ternitz oft zu wünschen übrig, heißt es. Genau hier soll das „Mitfahrbankerl“ ansetzen. „Es kostet nichts, jeder kann damit fahren – im Prinzip kann man so ein Bankerl in jeder Rotte aufstellen“, erklärt Million. Auch in anderen Teilen Niederösterreichs gibt es bereits Mitfahrbänke. In St. Leonhard (Bezirk Krems) oder auch in Gars am Kamp (Bezirk Horn) sind die Mitfahrbänke schon länger im Einsatz.