Landwirtschaft Dürre
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Chronik

Millionenschäden durch Trockenheit

Die Hagelversicherung hat nach dem heißen und trockenen Sommer eine erste Zwischenbilanz gezogen. Alleine in Niederösterreich hätten Wetterextreme für Ernteausfälle in Höhe von etwa 50 Millionen Euro gesorgt, heißt es. Mehr als 30 Millionen Euro Schaden sei durch die extreme Trockenheit entstanden.

Der Klimawandel hinterlasse laut Hagelversicherung immer mehr seine Spuren. Der heurige Sommer war der zweitwärmste, der Juni der wärmste und trockenste Monat in der 253-jährigen Messgeschichte. Besonders in Teilen von Niederösterreich und Oberösterreich, regional in den westlichen Bundesländern und in Oberkärnten, im oberen Murtal sowie im Mittel- und Nordburgenland blieb der Regen großteils aus.

Grafik zeigt die Niederschlagsdefizite in Österreich
APA

In Niederösterreich betrug das Niederschlagsdefizit in einigen Regionen – etwa rund um St. Pölten – zwischen 85 und 100 Prozent. Das hatte enorme Folgen für die Landwirte. „Besonders betroffen war heuer das Grünland in allen Gebieten, wo Grünland Futtergrundlage ist, beziehungsweise die Herbstkulturen mit Mais, Kartoffel, Soja und Sonnenblume“, sagte Michael Gindl, Landesleiter für Niederösterreich West bei der Hagelversicherung, gegenüber noe.ORF.at.

Etwa ein Drittel der Schäden in Niederösterreich

Laut Hagelversicherung verursachten die Wetterextreme in ganz Österreich mehr als 150 Millionen Euro Schaden. Niederösterreich habe laut Gindl etwa ein Drittel dieses Schadens zu verzeichnen. „Davon entfallen über 30 Millionen auf das Risiko Dürre“, so der Experte. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Schadenssumme damit zwar halbiert, aber „langfristig gesehen, nehmen diese Schäden zu und sind noch immer auf einem hohen Niveau“.

Die extremen Witterungsbedingungen, bedingt durch den Klimawandel, seien keine Ausnahme mehr, betonte auch der Chef der Hagelversicherung, Kurt Weinberger, am Donnerstag in einer Aussendung: „Wir befinden uns schon mitten in einer Klimakrise. Die bereits eingetretenen Auswirkungen der Erderwärmung können wir nicht mehr reduzieren, sondern maximal stabilisieren.“ So sei in Summe in den letzten sechs Jahren in der Landwirtschaft ein Gesamtschaden von einer Dreiviertelmilliarde Euro durch Dürre entstanden.