Über soziale Medien nahm ein Mann Kontakt mit dem späteren Opfer auf. Er gab sich laut Polizei als Wissenschaftler auf einem Schiff aus, die beiden schmiedeten über Wochen gemeinsame Lebenspläne. Dabei suggerierte der Unbekannte der 68-jährigen Niederösterreicherin, dass sich auf dem Schiff ein Bargeldvermögen von mehreren Millionen US-Dollar befinde. Aus Sicherheitsgründen sei das Geld aber eingefärbt worden und zur Reinigung benötige er Geld, so der Vorwand.
Über Monate hinweg wurde die Frau so dazu gebracht, Bargeld in Höhe von mehreren zehntausend Euro an unbekannte Abholer in verschiedenen europäischen Städten zu übergeben. Insgesamt verlor das Opfer knapp mehr als 100.000 Euro.
Zwei Verdächtige in München festgenommen
Schließlich wurde die Frau jedoch misstrauisch und erstattete Anzeige beim Landeskriminalamt Niederösterreich. Bei einer weiteren Geldübergabe in München wurden, in Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden, zwei Verdächtige festgenommen. Die Beschuldigten zeigten sich nicht geständig und wurden in die Justizanstalt in München eingeliefert. Die Staatsanwaltschaft Linz hat um eine Auslieferung der Verdächtigen ersucht.
Die Polizei spricht bei dieser Art des Betrugs von „Love Scam“: Den Opfern wird dabei eine Liebesbeziehung vorgegaukelt und dann unter einem Vorwand Geld entlockt, erklärt Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner gegenüber noe.ORF.at. Ob die beiden Verdächtigen noch für weitere Betrugsdelikte verantwortlich sein könnten und ob es noch weitere Komplizen gibt, werde derzeit ermittelt.