Walter Horacek wurde 1914, kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges geboren. In den vergangenen 105 Jahren erlebte er zwei Weltkriege, den Kalten Krieg oder auch den Fall des Eisernen Vorhanges. „Die Welt verändert sich“, sagt Horacek, wenn er auf sein Leben zurückblickt, „überhaupt ist alles veränderlich.“ Ein Rezept, wie man 105 Jahre alt wird, gebe es nicht, sagt Horacek, allerdings trauert er den alten Zeiten nicht nach: „Gar so gut war die Zeit ja auch nicht, aber die Leute haben nichts anderes gekannt.“
Armut und Flucht prägten Horaceks Kindheit
Horacek erlebte eine arme Kindheit. Mit 13 Jahren übersiedelte er – nach dem Tod seines Vaters – mit seiner Mutter nach Gratzen (Tschechien), im Zweiten Weltkrieg kam er dann in Rumänien in Gefangenschaft. Später floh Horacek nach Österreich. 70 Jahre lang war er mit seiner Ehefrau Katharina Horacek verheiratet, ehe sie vor vier Jahren verstarb.
„Das Leben mit ihr war sehr schön“, sagt Walter Horacek, der seine Frau bis zum Tod pflegte. „Das geht nur, wenn einer auf den anderen Rücksicht nimmt. Man kann sich nicht nur selbst behaupten. Man muss auch für den Partner Gefühle aufbringen und das machen, was sie gerne hätte. Nur so kann man 70 Jahre überstehen“, erklärt Horacek.
Zu Besuch bei Walter Horacek
Walter Horacek aus Gmünd ist mit 105 Jahren einer der rund 1.000 Niederösterreicher über 100. Er lebt nach wie vor alleine und kocht für sich selbst. „Niederösterreich heute“ hat ihn besucht.
Noch heute lebt der 105-Jährige in Gmünd alleine im Haushalt und kocht für sich selbst. Alle zwei Wochen kommt seine Tochter aus Wien zu Besuch. „Ich bin eigentlich sehr zufrieden. In ein Altersheim will ich noch nicht, das liegt mir halt nicht. Ich will noch ein bisschen etwas tun“, so Horacek.