Praxis für Psychotherapie
Pixabay
Pixabay
Gesundheit

Ausbau von Psychotherapie auf Kasse

Die niederösterreichische Gebietskrankenkasse (NÖGKK) hat vor, das Angebot für Psychotherapie auszubauen. Die Tarife werden mit 1. Jänner 2020 erhöht und zusätzliche Therapieplätze sollen kommen.

Bei etwa 250 Therapeutinnen und Therapeuten kann in Niederösterreich Psychotherapie auf Kassenkosten in Anspruch genommen werden. Die letzte Tariferhöhung war im April 2018, aber wegen des ständig steigenden Bedarfs habe sich die NÖGKK dazu entschlossen, „den Stundensatz für die kassenfinanzierte Psychotherapie ab 1. Jänner 2020 um 4,1 Prozent zu erhöhen“, so NÖGKK-Obmann Gerhard Hutter.

Gleichzeitig werden auch die Fachbereiche Neurologie und Psychiatrie in Honorarordnung und Stellenplanung getrennt. Es ist geplant, die Zahl der Kassenstellen in beiden Fächern in den kommenden Jahren zu erhöhen. Bei der Psychotherapie werden die sogenannten „Clearingstellen“ ausgebaut. Dort werden Betroffene bei der Suche nach einem Psychotherapeuten oder eine Psychotherapeutin unterstützt. Die Clearingstelle entscheidet auch über die Vergabe der Therapieplätze.

Neues Pilotprojekt

Für Menschen mit schwersten psychischen Störungen soll ein neues Pilotprojekt starten, so Hutter: „Ab 1. Oktober werden an vier Standorten, in denen längere Wartezeiten auf Einzeltherapie bestehen, spezialisierte Behandlungen auf Kassenkosten angeboten.“ Etwa 4.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher werden vom Psychosozialen Dienst betreut. Bei über 500 brauche es, etwa wegen Schizophrenie, eine dringende Psychotherapie. Ihnen soll mit dem Pilotprojekt schneller geholfen werden. Die Psychosozialen Zentren und die Caritas der Diözese St. Pölten arbeiten bei der Betreuung der Patientinnen und Patienten zusammen. Das Projekt soll bis Ende 2022 laufen.