Flussmündung der Fischa in die Donau
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Umwelt

Fischa und Schwechat sollen revitalisiert werden

An den Flüssen Schwechat und Fischa erfolgen Revitalisierungsmaßnahmen. Die Projekte sollen dazu beitragen, das Landschaftsgebiet mit seinen Flüssen zwischen den niederösterreichischen Alpen und den Karpaten in der Slowakei zu bewahren.

Durch die naturnahe Gestaltung soll der Naturraum im Bereich der Mündung der Fischa in die Donau geschützt werden. Dadurch soll für viele Tier- und Pflanzenarten ein neuer Lebensraum entstehen. Der Alpen-Karpaten-Korridor ist ein Landschaftsstreifen zwischen den östlichen Ausläufern der Alpen in Niederösterreich und dem westlichen Teil der Karpaten in der benachbarten Slowakei. Er stellt eine wichtige Verbindungsroute für viele Arten dar. Landwirtschafts-, Siedlungs- und Gewerbeflächen sowie Verkehrsinfrastruktur inmitten der Ballungszentren Wien und Bratislava schränken die Wander- und Ausbreitungsmöglichkeiten von Tier- und Pflanzenarten ein.

Ein Exemplar der Fischart Nase
Von den Renaturierungsmaßnahmen sollen viele Pflanzen- und Tierarten profitieren – wie zum Beispiel die Nase

Zubringerflüsse besser mit der Donau verbinden

„Die Flüsse und Auen des Alpen-Karpaten-Korridors wirken heute oftmals als einzige Verbindungselemente zwischen bestehenden Schutzgebieten. Das Projekt Alpen-Karpaten-Fluss-Korridor unter Leitung des Nationalparks Donau-Auen hat daher zum Ziel, die Flüsse des Wanderkorridors ökologisch zu stärken“, sagte Edith Klauser, Direktorin des Nationalpark Donau-Auen.

Dies diene auch der Artenvielfalt im Nationalparkumland: „Von der Revitalisierung der Fischa profitiert unter anderem die Nase als typischer Donaufisch im Nationalparkabschnitt. Ihr wird die Laichwanderung in die Fischa erleichtert und auch die Bedingungen für die Jungfische verbessern sich“, so Klauser.

Regulierte Fließgewässer wieder renaturieren

Die Renaturierung des Mündungsbereiches der Fischa in die Donau wird vom Projektpartner viadonau, Experte für Fließgewässerrevitalisierungen, umgesetzt: „Durch die ökologische Umgestaltung der Flussmündung setzen wir einen wesentlichen Schritt zur Stärkung des Lebensraumverbundes dieses Zubringerflusses mit der Donau. Diese Projektmaßnahme ist auch ein wichtiger Baustein unseres Maßnahmenkatalogs zur Verbesserung der ökologischen Bedingungen für den gesamten Donauabschnitt östlich von Wien“, erklärte viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler.

„Mit dem Spatenstich geben wir den Startschuss für dieses umfangreiche internationale Naturschutzprojekt. Wir geben unseren Flüssen wieder mehr Raum und der Natur ihren Platz zurück. Gerade im ‚Grünen Ring‘ rund um die Bundeshauptstadt Wien ist uns das wichtig, denn wir wollen den Naturraum bewahren und verbessern“, betonte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).

Spatenstich des Alpen-Karpaten-Fluss-Korridors an der Fischamündung
Franz Kern
Norbert Knopf von der Wasserbauabteilung des Landes, Fischamends Bürgermeister Thomas Ram, Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Nationalparkdirektorin Edith Klauser und viadonau Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler (v.l.) beim Spatenstich für das EU-Projekt

In Summe werden bei dem Projekt 13 Pilotmaßnahmen an fünf Flüssen in der Slowakei und Österreich zur Renaturierung sowie lokale lebensraumgestaltende Eingriffe für Tierarten wie den Eisvogel oder die Würfelnatter erfolgen. Insgesamt wurden in Niederösterreich in den letzten Jahren etwa 200 Millionen Euro in die Renaturierung von Fließgewässern investiert.