Altes Stadion Wiener Neustadt
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Chronik

500 Wohnungen statt altem Stadion

In Wiener Neustadt sind am Montag die Pläne für das Gelände des alten Fußballstadions im Stadtzentrum präsentiert worden. Auf dem Gelände sollen knapp 500 Wohnungen, mit Park und Kindergarten, entstehen.

Am Samstag ist Anpfiff im neuen Stadion am Stadtrand, die „Wr. Neustadt Arena“ wird offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die Tribünen des alten Stadions in der Innenstadt sind unterdessen verwaist, der Jubel der Fußballfans ist verhallt. In einigen Jahren sollen hier stattdessen Kinderstimmen und Fahrradklingeln zu hören sein. Das fünf Hektar große Areal soll zur „Wohnoase“ werden, schilderte Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) am Montag die Pläne für das Gelände, „mit viel Grün, mit hoher Lebensqualität, mit hoher Wohnqualität, mit kaum Autos, die zu sehen sind“, denn die würden in der Tiefgarage verschwinden.

An der Oberfläche setze man stattdessen auf Fußgänger und Radfahrer. „Gegenüber der niederösterreichischen Bauordnung werden zweimal so viel Fahrradabstellplätze angeboten“, sagte Norbert Steiner, Obmann der Wohngenossenschaft Alpenland, „es gibt eine sehr ausgeklügelte Planung für die Fahrradwege, dass jedes Haus an dieses Fahrradnetz angeschlossen ist.“ Zudem gebe es öffentlichen Verkehr „vor der Haustüre“.

Grafik der geplanten Wohnsiedlung
CM
Bis 2025 soll das Großprojekt abgeschlossen sein

Viel Grün gegen Hitze

Besonders betont wurde bei der Präsentation der hohe Grünanteil bei dem Wohnbauprojekt. Neben einem öffentlichen Park lege man Wert auf einen hohen Grad an Bepflanzung mit Sträuchern und Bäumen, auch die Gebäudedächer und ein Teil der Tiefgaragendecke sollen begrünt werden. „Durch diese Begrünung soll ermöglicht werden, dass die Hitze im Sommer reduziert wird“, erklärte Fritz Kittel, Geschäftsführer EGW Wohnbau.

Mit den knapp 500 Wohnungen will man verschiedene Bevölkerungsgruppen ansprechen: Familien und Alleinstehende ebenso wie ältere Menschen. „Wir überlegen auch Sonderwohnformen, etwa für behinderte Menschen, zu kreieren“, ergänzte Otto Straka, Direktor der Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft Heimat Österreich.

Umsetzung bis 2025 geplant

Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit den drei Genossenschaften Alpenland, Heimat Österreich und EGW Wohnbau und wird vom Land Niederösterreich gefördert – unter anderem, weil der Anteil an Eigentum gesteigert werden soll. Der für Wohnbau zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) freue sich, „dass ein guter Teil der Wohnungen im geförderten Soforteigentum angeboten werden wird und ein guter Teil der Wohnungen in einer Mietvariante, aber mit Kaufoption, wo man nach einigen Jahren dann Eigentum erwerben kann.“

Bis 2025 soll das Großprojekt abgeschlossen sein. Als erster Schritt muss das alte Stadion weichen – der Abriss ist für Anfang nächsten Jahres geplant. Der Spatenstich könnte dann im Frühjahr 2021 erfolgen.