Großaufnahme von Menschenbeinen am Bahnsteig
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Verkehr

Niederösterreicher fahren mehr öffentlich

Die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher sind so mobil wie noch nie: 48 Kilometer legen sie im Durchschnitt pro Tag zurück. Das zeigt eine Mobilitätserhebung des Landes. Weniger als ein Drittel der Kilometer wird mit Bus oder Bahn absolviert. Der Anteil der „Öffi“-Kilometer steigt aber.

Im Vergleich zur Erhebung im Jahr 2013 verlängerte sich die tägliche Wegstrecke um vier Kilometer, die Wegzeit stieg um fünf Minuten auf 81 Minuten pro Tag. Bei der vorangegangenen Erhebung betrug der „Öffi“-Anteil an der Verkehrsleistung noch 25 Prozent, nun sind es bereits 29 Prozent – ein „Rekordniveau“, sagte Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) am Donnerstag bei der Präsentation der Studie in St. Pölten. Geringfügig gestiegen ist auch der Anteil, der zu Fuß gegangen (1,4 Prozent) oder mit dem Rad gefahren (1,8 Prozent) wird. 66 Prozent der Kilometer werden als Lenker oder Mitfahrer zurückgelegt. 2013 waren es 64 Prozent.

„Unsere Anstrengungen im öffentlichen Verkehr zeigen Wirkung“, resümierte Schleritzko. Die Ergebnisse würden aber auch zeigen, wo Schwerpunkte gesetzt werden müssten: „Das betrifft besonders die Förderung der aktiven Mobilität, sprich des Fahrradfahrens und Zufußgehens. Natürlich werden wir aber auch den ‚Öffi‘-Ausbau vorantreiben.“

Präsentation der Mobilitätsstudie
NLK Reinberger
Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko und Landesverkehrsplaner Werner Pracherstorfer

Land setzt verstärkt auf Rad und „Öffis“

„58 Prozent der mit dem Auto zurückgelegten Wege können von der Straße auf die Geh- und Radwege verlagert werden“, sagte der Mobilitätslandesrat, das Potenzial sei „enorm“. Konkret könnten demnach 39 Prozent der Strecken – jene bis fünf Kilometer – zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt werden, 19 Prozent (Wege von fünf bis zehn Kilometern) mit dem E-Bike.

Das Land unterstütze Gemeinden beim Ausbau der Radwege, außerdem werden die Ausgaben für den öffentlichen Verkehr auf 131 Millionen Euro im kommenden Jahr gesteigert. „2020 werden wir 40 Prozent mehr in Bus und Bahn investieren als im laufenden Jahr 2019“, sagte Schleritzko. „Wir entscheiden uns bewusst für den Ausbau, weil attraktive Angebote bei Bus und Bahn mehr bringen als es billige Ticketpreise tun“, betonte er in Hinblick auf ein von anderen Parteien gefordertes 365-Euro-Öffi-Jahresticket.

Die vierte Mobilitätserhebung des Landes wurde vergangenen Herbst gestartet und mit Papierfragebogen sowie im Internet durchgeführt. Die Stichprobe umfasst mehr als 6.000 Haushalte beziehungsweise 12.683 Personen.