Ivona Dadic beim Hepathlon
GEPA/Mario Kneisl
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Sport

Leichtathletik: Quartett hofft auf WM-Medaillen

Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha hat Österreich erstmals seit über 15 Jahren wieder berechtige Hoffnungen auf eine Medaille. Im sechsköpfigen heimischen Aufgebot stehen auch vier niederösterreichische Sportler, die sich mit der Weltspitze messen werden.

Siebenkämpferin Ivona Dadic, Hürdensprinterin Beate Schrott, Speerwerferin Victoria Hudson und Marathonläufer Lemawork Ketema – das sind Niederösterreichs Leichtathletinnen und Leichtathleten bei den 17. Weltmeisterschaften, die von 27. September bis 6. Oktober in Doha (Katar) ausgetragen werden. Dazu kommen Österreichs größte Medaillenhoffnung, Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger, und Verena Preiner, die wie Dadic im Siebenkampf an den Start gehen wird.

Gruppenfoto von Ivona Dadic, Beate Schrott, Lukas Weisshaidinger, Verena Preiner and Viktoria Hudson
GEPA/Mario Kneisl
Ivona Dadic, Beate Schrott, Lukas Weißhaidinger, Verena Preiner und Victoria Hudson (v.l.) wollen bei der Weltmeisterschaft in Doha an ihre Leistungsgrenzen gehen

Teilnahmen aus Niederösterreich

  • Ivona Dadic: Union St. Pölten, Siebenkampf, 2. und 3. Oktober
  • Beate Schrott: Union St. Pölten, 100 m Hürden, 5. und 6. Oktober
  • Victoria Hudson: SVS Leichtathletik, Speerwurf, 30. September
  • Lemawork Ketema: SVS Leichtathletik, Marathon, 5. Oktober

Die letzte von bisher nur zwei Medaillen bei Weltmeisterschaften für Österreich errang 2001 in Edmonton Stephanie Graf mit Silber über 800 Meter. Vor zwei Jahren in London gab es gemäß dem Aufwärtstrend Rang sechs durch Dadic und Rang neun durch Weißhaidinger als beste Ergebnisse.

„Wir haben das ganze Jahr auf das Großereignis hingearbeitet und die Form passt. Jetzt heißt es abliefern“, so Dadic, die ihren Siebenkampf am 2. und 3. Oktober als Achte der Jahresbestenliste in Angriff nehmen wird.

Schrott in WM-Form

Hürdensprinterin Beate Schrott, die wie Speerwerferin Victoria Hudson vom Internationalen Leichtathletikverband (IAAF) erst nachträglich zur WM eingeladen wurde, bestreitet die 100 Meter Hürden am 5. Oktober und fühlt sich für Doha gut gerüstet. Die St. Pöltnerin markierte zuletzt beim Austrian-Top-Meeting in Ried mit der Saisonbestleistung von 13,03 Sekunden einen neuen Stadionrekord.

„Bei den letzten beiden Weltmeisterschaften war ich im Semifinale. Wenn ich das auch in Doha schaffe, wäre das ein Traum", so Schrott. "Die Erfahrungen einer WM werden mir auch im Hinblick auf Olympia 2020 weiterhelfen.“

100 Meter Hürdenlauf mit Ivona Dadic, Verena Preiner und Beate Schrott
GEPA/Marcel Engelbrecht
Ivona Dadic, Verena Preiner und Beate Schrott (v.l.) holten sich beim Austrian-Top-Meeting in Ried den letzten Feinschliff für die WM

Für Speerwurf-Staatsmeisterin Victoria Hudson war der Weg zu ihrer ersten WM-Teilnahme eine emotionale Achterbahnfahrt. Nachdem sie vom Weltverband in erster Instanz nicht berücksichtigt worden war, hatte die 23-Jährige als Ersatzprogramm bereits einen Urlaub gebucht. „Zum Glück konnte ich den wieder verschieben und darf jetzt doch antreten. Ich hoffe, die WM-Teilnahme hilft mir bei meiner Entwicklung und bei der Sponsorensuche.“ Als Ziel steckt sich die Schwechaterin, ihre bisherige Bestmarke von 59,98 Meter zu erreichen und sich von einem Auftritt in der Weltelite nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

„Hitze-WM“ wird zur Herausforderung

Großes Thema in Doha ist die zu erwartende Hitze, die einerseits im Khalifa International Stadium mit speziellen Systemen auf bis zu 26 Grad Celsius heruntergekühlt werden muss, andererseits auch für ungewöhnlich späte Beginnzeiten der Wettkämpfe sorgt. So startet Marathon-Teilnehmer Lemawork Ketema in seinen WM-Lauf am 5. Oktober erst kurz vor Mitternacht, wo trotzdem noch 30 Grad Celsius Lufttemperatur erwartet werden.

Der 33-jährige EM-Bronzemedaillengewinner im Team unterbot heuer im Marathon bereits das Olympialimit und hofft auf einen Spitzenplatz. „Es wird schwierig, aber ich habe genug Erfahrung mit der Hitze. Die anderen sind auch nur Menschen“, gab sich Ketema vor der Abreise optimistisch.

Lemawork Ketema beim Laufen
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Marathonläufer Lemawork Ketema hat nach seinem achten Rang bei der EM in Berlin auch in Doha einen Spitzenplatz im Visier

Ein Pluspunkt könnte der von ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler gesetzte Fokus auf gute Kühlung der Athleten sein. Er hatte schon im Vorjahr bei der EM in Berlin dafür gesorgt, dass im Stadionbereich ein Eisbad geboten worden war. In Doha wird darauf geachtet werden, dass die Sportler mittels Kühlwesten und Kühlhosen immer gut temperiert gehalten und nie der enormen Hitze ausgesetzt werden.

Dank eines Teamsponsors lohnt sich für die Österreicher der angestrebte sportliche Erfolg bei dieser WM auch finanziell: 75.000 Euro gibt es für Gold, 50.000 für Silber und 25.000 für Bronze. Als offizielles Preisgeld werden für einen Titelgewinn umgerechnet etwa 54.400 Euro ausgeschüttet.