Gericht

Urteil: 13 Jahre Haft nach Bauchschuss

Der Mordversuchsprozess gegen einen 42-Jährigen in St. Pölten hat am Mittwoch mit einem Schuldspruch geendet. Der Kosovare wurde Gerichtsangaben zufolge rechtskräftig zu 13 Jahren Haft verurteilt.

Der Beschuldigte soll in Amstetten einem 41-Jährigen mit einer Pistole einen Durchschuss des Oberbauches und der Leber zugefügt haben. Beim Prozessauftakt am Dienstag hatte sich der Beschuldigte teilgeständig gezeigt.

Geschworene sehen Tat als Mordversuch

Der Kosovare soll am Nachmittag des 23. Februar mit einem 25-jährigen Rumänen im Stiegenhaus von dessen Wohngebäude aneinandergeraten sein. Der 42-Jährige soll seinen jüngeren Kontrahenten unter anderem gewürgt haben. Der 41 Jahre alte Verwandte und Landsmann des Rumänen trennte die beiden.

Der Angeklagte verließ daraufhin das Gelände, kam aber später in den Garten des Hauses zurück. Dort hielten sich nunmehr auch die beiden Rumänen und ein weiterer Landsmann auf. Im Gepäck hatte der Beschuldigte eine Pistole und eine Eisenstange. Der Kosovare gestand bei der Befragung am Dienstag, dass er in der Folge auf den 41-Jährigen schoss. Das Opfer wurde in das Landesklinikum Amstetten eingeliefert und dort vorübergehend auf der Intensivstation behandelt. Von den Geschworenen wurde die Tat nach mehrstündiger Beratung als Mordversuch gewertet.

Mit Pistole verfolgt

Nach der Schussabgabe soll der Beschuldigte den mittlerweile flüchtenden 25-Jährigen über rund 100 Meter mit der Pistole verfolgt haben. Zum angeklagten Mordversuch in diesem Zusammenhang war der 42-Jährige nicht geständig, Verteidiger Rudolf Mayer sah in der Verfolgung mit der Faustfeuerwaffe „höchstens eine gefährliche Drohung“. Die Geschworenen sprachen den Beschuldigten von diesem Anklagepunkt gänzlich frei.

Ebenfalls schuldig gesprochen wurde der Kosovare hingegen wegen eines Vergehens nach dem Waffengesetz. Der Mann soll die verwendete Pistole unbefugt besessen haben.