Eine Abflugsanzeige am Flughafen
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Verkehr

Betriebsversammlung bei Bodenabfertiger

Am Flughafen in Schwechat sind am Donnerstag einige Passagiere vor geschlossenen Check-in-Schaltern gestanden. Die Bodenabfertigungsfirma Celebi hielt eine Betriebsversammlung ab. Grund dafür ist eine bevorstehende Lizenz-Entscheidung.

Konkret geht es um eine Neuausschreibung des Vertrages mit der türkischen Firma Celebi, für die 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Zukunft derzeit noch ungewiss. Ursprünglich war mit Celebi ein Vertrag für sieben Jahre abgeschlossen worden. Das Bundesverwaltungsgesetz hob diesen Bescheid allerdings vor Ende dieser Frist auf und ordnete eine Neuausschreibung für die zweite Bodenlizenz an.

Den Großteil des sogenannten Ground-Service-Handlings übernimmt ja der Flughafen Wien-Schwechat selbst. Ab einer gewissen Größe ist aber nach EU-Recht verpflichtend ein zweiter Bodenverkehrsdienstleister vorgesehen. Celebi wickelt seit 2014 unter anderem Flüge für Air France oder British Airways am Flughafen Schwechat ab.

Lizenz-Entscheidung am 15. Oktober

Laut Verkehrsministerium werde das Ergebnis der Neuausschreibung am 15. Oktober bekannt gegeben. Celebi-Konkurrent Swissport wurde, nach eigenen Angaben, erstgereiht. Die Mitarbeiter von Celebi jedenfalls bangen um ihre Arbeitsplätze, da bis dato unklar ist, ob sie von einem neuen Bodenabfertiger übernommen werden und wenn ja, zu welchen Konditionen. Die Betriebsrätin von Celebi, Aleksandra Bubnjevic, forderte am Donnerstag eine Neuausschreibung und schickte eine Resolution an das Verkehrsministerium. Sollte man dieser Forderung nicht nachkommen, werde man nächste Woche vor dem Ministerium demonstrieren, hieß es seitens des Betriebsrates.

Sollte es zu keiner Einigung kommen, sind weitere Verzögerungen oder Flugausfälle bei den betreffenden Fluglinien vorprogrammiert. Die Betriebsversammlung am Donnerstag hatte jedenfalls noch keine gravierenden Auswirkungen auf den Flugbetrieb am Flughafen Schwechat. Zwei Flüge der Turkish Airlines wurden annulliert, bei insgesamt elf Flügen kam es zu Verspätungen. Ein Flug der KLM musste ohne Gepäck und Passagiere wieder umkehren. Die zweite Betriebsversammlung am Nachmittag dürfte weniger Störung erzeugt haben, hieß es vom Flughafen. Über den Tag fertigt Celebi je 50 Ankünfte und Abflüge ab.

Celebi hat als Kunden Aegan, Aer Lingus, Air Arabia Maroc, Air France, Air Malta, British Airways, Egyptair, Ethiopian, Finnair, Flynas, Iberia, KLM, Level, Transavia, Turkish Airlines, UTAir und Vueling. Das Unternehmen ist damit für rund 100 von 600 täglichen Flügen am Flughafen Schwechat verantwortlich.