Securikett Münchendorf Etikettenfirma Manipulationssichere Etiketten
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Securikett will Paketversand sicherer machen

Manipulationssichere Etiketten – das ist das Hauptgeschäft der Firma Securikett mit Sitz in Münchendorf (Bezirk Mödling). Mit den Etiketten können Fälschungen erkannt und Produkte zurückverfolgt werden. Demnächst will die Firma auch im Paketversandhandel Fuß fassen.

Die Gründung der Firma Securikett geht auf das Jahr 2001 zurück. Werner Horn und Ehefrau Marietta Ulrich-Horn setzten es sich damals zum Ziel, mit Etiketten Originalprodukte schnell und einfach von Fälschungen unterscheidbar zu machen. „Wir sprechen da von Void-Etiketten“, erklärt Geschäftsführer Werner Horn bei einem Betriebsbesuch. „Das heißt, wenn man das Etikett manipuliert oder versucht es abzulösen, dann ändert sich das Druckbild.“

Konkret ändern sich beim Etikett eine oder mehrere Farben. Außerdem erscheint oft ein Schriftzug, der verdeutlicht, dass das Produkt bereits geöffnet wurde. Bei vielen Standardmaterialien kommt dabei das Wort „void“ zum Einsatz, das – vom Englischen übersetzt – „nichtig“ bzw. „ungültig“ bedeutet. Im Gegensatz zu gewöhnlichen, manipulationssicheren Materialien setze man bei Securikett allerdings noch auf weitere Sicherheitsmerkmale, etwa auf Chips und QR-Codes.

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Bei diesem grünen Klebestreifen wird beispielhaft verdeutlicht, wie sich die Farben ändern, wenn der Streifen abgezogen wird

NFC-Technologie und QR-Codes

„Mit diesem variablen Code wird das Produkt eindeutig identifiziert oder ich kann es rückverfolgen“, erklärt Horn. So kann man etwa bei einer Whiskyflasche, die mit einem entsprechenden Etikett versehen ist, sowohl den QR-Code scannen als auch mittels NFC-Technologie spezielle Informationen abrufen. „Wichtig ist, dass der Verbraucher in der Lage ist, das Produkt zu scannen und digital zu überprüfen, ob es echt ist“, so Marco Linsenmann, Chief Digital Officer (CDO) bei Securikett.

Securikett will Paketversand sicherer machen

Manipulationssichere Etiketten sind das Hauptgeschäft der Firma Securikett mit Sitz in Münchendorf (Bezirk Mödling). Mit den Etiketten können Fälschungen erkannt und Produkte zurückverfolgt werden. Demnächst will die Firma auch im Paketversandhandel Fuß fassen.

Wird die Flasche geöffnet, so wäre das sofort ersichtlich. „Wenn wir die Kappe drehen, dann reißt ein entsprechender Indikator und wenn ich das Produkt dann wieder scanne, bekomme ich die Information, dass die Flasche geöffnet wurde“, erklärt Linsenmann. Ebenso kann der Distributionsweg eines Produktes zurückverfolgt werden, um beispielsweise herauszufinden, ob Händler gewisse Produkte illegal in andere Länder verkaufen, als das vom Produzenten vorgesehen war.

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Mittels NFC-Technologie kann man bei einem entsprechenden Etikett prüfen, ob ein Produkt bereits geöffnet wurde

Je nachdem, über wie viele Sicherheitsmerkmale ein Etikett verfügt, sind unterschiedlich viele Druckvorgänge notwendig sind. Pro Sekunde können 250 Etiketten gedruckt werden. Diese werden dann in 45 Länder der Welt geliefert. „Führend ist da China“, so Geschäftsführer Werner Horn. Generell zähle der asiatische Raum zum wichtigsten Abnehmermarkt. Auf Branchen bezogen befinden sich die meisten Kunden in der Pharma-, der Spirituosen- sowie der Luxusgüterindustrie.

1,5 Millionen für neue Beschichtungsanlage

Um die Entwicklung neuer Sicherheitsmerkmale voranzutreiben, investiert Securikett überdurchschnittlich viel in die Forschung. Jährlich sind es fünf bis acht Prozent des Umsatzes. „Das Geld muss natürlich zunächst einmal übrig bleiben. Das heißt, wir müssen am Markt etwas höhere Preise durchsetzen als bei Standardetiketten“, so Geschäftsführerin Marietta Ulrich-Horn.

Securikett Etikettenfirma Münchendorf Beschichtungsanlage
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Die Firma Securikett will Ende des Jahres manipulationssichere Klebebänder für den Paketversandhandel auf den Markt bringen

Im heurigen Jahr wurde für mehr als 1,5 Millionen Euro eine neue Beschichtungsanlage gekauft. Noch Ende des Jahres will das Unternehmen manipulationssichere Klebebänder für den Paketversand auf den Markt bringen. „Wir sehen da einen großen Markt, nachdem der Versandhandel über das Internet mehr und mehr zunimmt“, so Ulrich-Horn. „Auch da gibt es die Gefahr, dass Pakete geöffnet werden, etwas Falsches hineinkommt oder etwas herausgenommen wird.“

74 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit bei Securikett tätig. Ziel sei es weiterhin zweistellig zu wachsen, heißt es seitens des Unternehmens. Daher sei man auch immer wieder nach der Suche nach qualifiziertem Personal.