Die Hände zweier alter Menschen
Gundula Vogel / Pixabay
Gundula Vogel / Pixabay
Gesundheit

Zahl der Demenzerkrankungen steigt

Die Zahl der Demenzkranken steigt. Aktuell sind in Niederösterreich 22.000 Menschen betroffen. Bis 2050 wird sich diese Zahl verdoppeln. Hauptgrund dafür ist die steigende Lebenserwartung. Das Angebot des Demenzservice Niederösterreich wird deshalb laufend ausgebaut. Bei Infotagen macht man darauf aufmerksam.

Menschen mit Demenz nehmen Dinge anders wahr als ihr Umfeld. Manchmal verlegen sie etwa Dinge und glauben dann, bestohlen worden zu sein. Oder sie verlieren die Orientierung und finden nicht mehr nachhause. Den richtigen Umgang mit Demenzkranken zu finden ist für Außenstehende deshalb oft schwer. Was dabei helfen kann ist die Methode der Validation. Darunter versteht man eine wertschätzende Haltung, die für die Begleitung von Menschen mit Demenz entwickelt wurde. So kann man in Kursen etwa lernen, wie man mit Demenzkranken richtig kommuniziert.

Kommende Infotage des Demenzservice:

  • 15.10 Böheimkirchen
  • 18. 10 Kirchberg an der Pielach
  • 25.10 Tulln
  • 8.11. Pressbaum
  • 18.11. Hadersdorf am Kamp
  • 22.11. Gerersdorf

Auf dieses Angebot wird aktuell bei Infotagen des Demenzservice Niederösterreich aufmerksam gemacht. Bei diesen Veranstaltungen kann man außerdem in die Rolle von Demenzkranken schlüpfen, um sich besser in diese hineinversetzen zu können. Das passiert etwa indem man versucht, verschiedene Aufgaben über einen Spiegel auszuführen. So muss man zum Beispiel eine Sonne zeichnen oder Papierkügelchen mit Messer und Gabel auf einem Teller anordnen, wobei man seine Hände nur in einem Spiegel sieht. Ähnlich schwierig ist der Test, bei dem man mit Handschuhen versucht, eine Jacke zuzuknöpfen.

Demenzberatung wird ausgebaut

Verständnis bei den Angehörigen zu schaffen ist das eine, sie zu animieren, sich Hilfe zu holen, das andere. Das Demenzservice Niederösterreich hat deshalb eine eigene Hotline, die als Wegweiser für Angehörige dient. Seit neuestem kommen Demenzberater auch nachhause und beraten Betroffene, „wie man wie man im Alltagsleben mit Demenzkranken umgeht“, sagt Landesrat und Vorsitzender des NÖ Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS), Martin Eichtinger (ÖVP). Diese Beratung sei zunächst in der Pilotregion Niederösterreich Mitte angeboten worden und werde ab 2020 niederösterreichweit ausgerollt, so Eichtinger. Außerdem gibt es eigene Infopoints der niederösterreichischen Gebietskrankenkasse, bei denen man sich in den Bezirksstellen ebenfalls gratis beraten lassen kann.

Auch wenn Demenz in den meisten Fällen nicht heilbar ist, ist es wichtig die Krankheit so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln, betont Walter Struhal, Leiter der Abteilung Neurologie im Universitätsklinikum Tulln: „Es gibt eine Reihe von Studien die gezeigt haben, dass sich bei einer frühzeitigen Behandlung der Verlauf der Demenz verzögern lässt und auch die Lebensqualität verbessert wird.“