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pixabay/DarkoStojanovic
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Politik

Maßnahmen gegen Ärztemangel gefordert

Die Diskussion über den Ärztemangel und mögliche Gegenmaßnahmen reißt nicht ab. Das Thema stand auch bei der Landesgesundheitsreferentenkonferenz in Mauerbach (Bezirk St. Pölten) im Mittelpunkt. Gefordert wurden Maßnahmen gegen den Ärztemangel.

Rezepte gegen den Ärztemangel sind gefragt. Darin waren sich die Landesgesundheitsreferenten bei ihrer zweitägigen Konferenz in Mauerbach einig. Denn die bevorstehende Pensionierungswelle werde die Lage verschärfen, hieß es bei einer Pressekonferenz am Dienstag. NÖGUS-Vorsitzender, Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) berichtete, dass bei der Konferenz die Forderung nach einer deutlichen Erhöhung der Studienplätze für Mediziner einstimmig beschlossen wurde.

Forderung nach Facharzt für Allgemeinmedizin

Nur so könne man auch künftig eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung gewährleisten, unterstrich Eichtinger: „Es braucht zudem Anreize für Studierende. Dazu zählt die Einführung eines Stipendiensystems, von dem all jene Absolventinnen und Absolventen profitieren, die in Österreich in ländlichen Regionen oder dort, wo der Bedarf sehr hoch ist, praktizieren." Ein weiterer Schritt sei die Attraktivierung des Arztberufes durch die Schaffung eines Facharztes für Allgemeinmedizin.

Arzt bei einer Blutdruckmessung
APA/HELMUT FOHRINGER
Im Kampf gegen den Ärztemangel soll der Beruf für angehende Mediziner attraktiver gemacht werden

Laut Gesundheitsministerin Brigitte Zarfl verfüge Österreich zwar über ein sehr gutes Gesundheitssystem, aber: „Jetzt gilt es, eine Vielzahl an kurz- und mittelfristigen Maßnahmen, etwa im Bereich des Personals im Gesundheitswesen, auf den Weg zu bringen." Personalengpässe gäbe es aber auch im Pflegebereich, wies Zarfl hin. Neben einer Aufstockung der Studienplätze kündigte sie auch kurzfristige Maßnahmen an, um die Lage zu entschärfen. Details dazu sollen von Bundesseite am Jahresende bekannt gegeben werden.

2020 startet Pilotprojekt elektronischer Impfpass

Zweites großes Thema bei der Landesgesundheitsreferentenkonferenz war die Durchimpfungsrate. Mit einem elektronischen Impfpass will man diese künftig erhöhen. Als Pilotprojekt soll der E-Impfpasss 2020 in Niederösterreich, Wien und der Steiermark starten. Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) begrüßte diesen Schritt, da damit die Durchimpfungsrate der Bevölkerung erhöht werde.

Seit zweieinhalb Jahren gibt es die Gesundheitshotline 1450. Hier können sich die Anruferinnen und Anrufer medizinischen Rat holen. Besonders geschultes diplomiertes Krankenpflegepersonal beantwortet unter anderem Fragen rund um akute gesundheitliche Probleme. Bis jetzt lief die Hotline als Pilotprojekt in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. 80.000 telefonische Anfragen gab es bisher. Mit November werden alle Bundesländer die Hotline 1450 anbieten. Das wurde nach der Konferenz der Landesgesundheitsreferenten bekannt gegeben.

Rettungsvertrag mit Slowakei wird angepeilt

Weiteres Thema war die grenzüberschreitende Gesundheitskooperation. Rettungsverträge mit den Regionen Südböhmen und Südmähren sichern bereits jetzt, dass Einsatzfahrzeuge die Grenzen überqueren. Eichtinger nannte den dringenden Wunsch eines Staatsvertrages mit der Slowakei in Bezug auf einen grenzüberschreitenden Rettungsvertrag, wie es ihn schon mit Tschechien gebe. „Die Gespräche auf internationaler Expertenebene zwischen Österreich und der Slowakei sollten jetzt beginnen. Einen Entwurf eines Staatsvertrags haben wir bereits an die Slowakei übermittelt“, so Eichtinger.