Alkoholtest
APA/HANS KLAUS TECHT
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Chronik

Alkolocks in der Warteschleife

Seit zwei Jahren können sich Alkosünder Alkolocks einbauen lassen. Damit können Betroffene weiter mit dem Auto fahren und ihre Strafzeit überbrücken. Doch vor jeder Fahrt wird die Fahrtauglichkeit geprüft. In Niederösterreich ist das Interesse daran bisher gering.

Seit Projektstart im September 2017 ließen sich nur 53 Alkosünder in Niederösterreich einen Alkolock einbauen, 26 Nutzer schlossen das Programm bereits ab. Laut Arbeiter-Samariterbund (ASBÖ), der das Projekt abwickelt, liegen die Zahl hinter den Erwartungen des Verkehrsministeriums. Der Grund sei, dass bestimmte Behörden über das Projekt noch zu wenig Bescheid wissen würden.

Alkolock
ORF
Vor jedem Fahrtantritt müssen Betroffene ihre Fahrtauglichkeit überprüfen

Das Programm selbst funktioniere hingegen gut, weil die teilnehmenden Personen über einen längeren Zeitraum keinen Alkohol konsumieren können und das zu einer gewissen Verhaltensänderung führe. Der ASBÖ vergibt zudem die Alkoholwegfahrsperren und führt die verpflichtenden Beratungsgespräche mit den Lenkern, die sich das mobile Bewährungsprogramm auch leisten können, durch. Der Einbau kostet Alkosünder etwa 2.000 Euro.

Gerät ist schwer auszutricksen

Vergisst einer der Lenker hineinzublasen oder fährt er betrunken los, gibt das Gerät eine Fehlermeldung ab – und der Teilnehmer muss in der Folge das Programm verlassen. Das ist bisher zwei Personen passiert. Das Gerät auszutricksen sei schwer, betonen die Projektbetreiber, so könne es etwa erkennen, wenn unterschiedliche Personen das Gerät benutzen.

Neben den Kosten für den Einbau muss ein ertappter Alkolenker außerdem den Führerschein für mindestens zwei Monate abgeben. Er kann den Alkolock nach der Hälfte des Führerscheinentzugs einbauen lassen und muss ihn dann sechs Monate verwenden. Das Ziel ist laut Samariterbund, die Informationen über Alkolocks zu verbessern, um die Reichweite zu erhöhen. Das Projekt ist auf fünf Jahre angelegt und soll danach evaluiert werden.