Wo Ebreichsdorf draufsteht, ist alle Jahre wieder eine Cup-Sensation drin. Den Ruf als Favoritenschreck hat sich der amtierende Meister der Regionalliga Ost in den vergangenen Jahren hart erarbeitet. Bundesligisten wie Altach und Wolfsberg scheiterten schon an den Ebreichsdorfern, jüngstes „Opfer“ war heuer in der zweiten Runde die Admira, die man vor heimischer Kulisse mit 2:1 eliminierte.
Ebreichsdorf war „geschockt“
Im Achtelfinale wartet nun allerdings ein deutlich größeres Kaliber. Die Auslosung bescherte dem ASK ein Duell mit Meister, Cupsieger und Champions League-Teilnehmer Salzburg. „Wir waren zunächst einmal geschockt“, gesteht Kevin Aue im Gespräch mit noe.orf.at. „Ausgerechnet die beste Mannschaft aus Österreich kommt zu uns. Die Vorfreude ist aber mittlerweile schon sehr groß“, so der Mittelfeldspieler.
7:2 gegen Hartberg, 6:0 gegen Altach und 6:0 gegen St. Pölten – das sind nur drei von zahlreichen Schützenfesten, die die Salzburger heuer in der Bundesliga feierten. Dazu kommen Galaauftritte in der Champions League gegen Liverpool und Genk. Ob nun die Vorfreude oder doch die Angst überwiegt? „Um ehrlich zu sein, beides“, sagt Mittelfeldspieler Volkan Düzgün. „Du hast als Regionalligist nicht immer die Möglichkeit gegen Salzburg zu spielen. Andererseits ist es Salzburg. Das wird nicht leicht, aber da müssen wir durch.“
Daheim und doch nicht zu Hause
Gegen Ebreichsdorf spricht außerdem, dass man den Kracher gegen Salzburg nicht im eigenen Stadion spielen kann. Weil die Flutlichtanlage im Sportzentrum nicht fernsehtauglich ist, muss man in die BSFZ-Arena, die Heimstätte der Admira, ausweichen. Aber auch dort versuchten Obmann Erich Hietz und sein Team alles, um für Heimspielatmosphäre zu sorgen.
„Wir haben extra einen Shuttledienst organisiert. Mittlerweile sind fast 3.000 Karten verkauft. Die Stimmung wird also ganz gut sein. Was auf dem Feld passiert, wird man dann sehen“ sagt Hietz, der sich dabei ein Lächeln nicht verkneifen kann.
„Größter Wunsch wäre sie rauszuhauen“
31 der letzten 32 Cupspiele beendete Salzburg als Sieger, zum sechsten Mal in den vergangenen sieben Jahren könnten die „Bullen“ den Bewerb heuer gewinnen. Von der Sensation zu träumen, lässt man sich in Ebreichsdorf trotz der klaren Ausgangsposition nicht verbieten. „Der größte Wunsch wäre nicht nur ein Tor zu schießen sondern sie rauszuhauen“, ist Volkan Düzgün angriffslustig.
„Ob wir 0:0 und dann im Elfmeterschießen weiterkommen, spielt keine Rolle. Der größte Wunsch wäre eine Runde weiterzukommen.“ Ob dem seit April ungeschlagenen Tabellendritten der Regionalliga Ost die große Überraschung gelingt, entscheidet sich am Mittwoch ab 18.00 Uhr in der BSFZ-Arena in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling).
St. Pölten und Tirol mit Mühe weiter
Die tipico-Bundesliga-Vertreter WSG Tirol und SKN St. Pölten zogen unterdessen schon am Dienstag mit viel Mühe ins Viertelfinale des Uniqa-ÖFB-Cups ein. Die Tiroler rangen den Regionalliga-Mitte-Verein Gleisdorf auswärts erst nach der Verlängerung mit 4:1 nieder. Nach 90 Minuten war es 1:1 gestanden. Den 1:0-Heimsieg der St. Pöltener gegen den Zweitligisten SV Ried fixierte Pak Kwang Ryong erst in der 84. Minute mit einem sehenswerten Flugkopfball – mehr dazu in Späte Tore erlösen Tirol und St. Pölten (sport.ORF.at; 30.10.19).