Die Zahl der Unfälle sinkt zwar, aber immer öfter ist das Handy die Ursache für die Unfälle. Laut der aktuellen Statistik der Verkehrsabteilung Niederösterreich gab es vergangenes Jahr 36.846 Unfälle. Bei 13.866 war die Unfallursache „Unachtsamkeit/Ablenkung“. Weit abgeschlagen folgt „Nichtangepasste Geschwindigkeit“. Auch in den Jahren 2017 und 2016 war „Unachtsamkeit/Ablenkung“ die häufigste Unfallursache.
Die Statistik zeigt außerdem auch eines ganz klar: Die Zahl der Strafen wegen „Handysünden“ steigt. 2016 waren es 22.847, letztes Jahr bereits 24.504 ausgestellt Strafen. Derzeit kostet dieses Delikt 50 Euro. Diese Strafe müsse deutlich höher ausfallen, forderte Franz Schnabl, SPÖ Landesparteivorsitzender, bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.
Schnabl: „Geldstrafe versechsfachen“
Die SPÖ NÖ werde im nächsten Landtag eine Resolution einbringen, kündigte Schnabl an. „Erstens fordern wir einen höheren Strafsatz, aber zweitens muss Telefonieren und Hantieren während des Lenkens eines Fahrzeugs zu einem Vormerkdelikt werden, das im Wiederholungsfall auch zur Abnahme des Führerscheins führen kann.“ Die Geldstrafe müsse künftig bei solchen Delikten bei 300 Euro liegen.
„Wer während des Lenkens telefoniert oder mit dem Handy hantiert, ist enorm abgelenkt und das entspricht einem Verhalten eines alkoholisierten Lenkers mit 0,8 Promille“, sagte Ferdinand Zuser, Leiter der Verkehrsabteilung Niederösterreich. Es gebe noch zu wenig Bewusstsein, das zeige die Zahl der Strafen wegen dieses Delikts. Es gebe noch keine Trendumkehr, so Zuser.
Schreiben und Lesen während der Fahrt nimmt zu
In ihrem Berufsalltag machen die Polizisten immer öfter die Beobachtung, dass das Hantieren mit dem Handy zunimmt, sagt Zuser. „Der technische Fortschritt bei den Freisprecheinrichtungen erleichtert das Telefonieren während des Fahrens, aber wir wissen, das Telefon bietet viele Funktionen, wie etwa auch Nachrichtenlesen oder -schreiben. Und das wird immer öfter während der Fahrt vollzogen.“