Wirtschaft

60 Millionen Euro für Jobsuchende über 50

Projekte, die Langzeitarbeitslosen und Jobsuchenden über 50 den Wiedereinstieg ins Berufsleben ermöglichen, sollen 2020 mit etwa 60 Mio. Euro gefördert werden. 2019 fanden in Niederösterreich mit diesen Projekten 1.500 Menschen eine Beschäftigung.

Beim Projekt „NESIB“ in Neunkirchen werden arbeitslose Frauen über 50 für sechs Monate beim Projekt angestellt und arbeiten in einer Wäscherei sowie in einer Dirndlproduktion und einem Geschäft. So sollen sie sich an ein regelmäßiges Erwerbsleben gewöhnen und nach dem halben Jahr den Einsteig ins echte Berufsleben schaffen. „Seit dem Jahr 2006 haben 463 jobsuchende Frauen dieses Angebot genutzt. Mehr als die Hälfte hat es geschafft, dauerhaft am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, so Sven Hergovich, Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice Niederösterreich (AMS NÖ).

Arbeitslosigkeit bei Frauen über 50 steigt

Das Projekt kostete dem AMS, dem Sozialministerium und dem Land Niederösterreich 7,5 Millionen Euro. 2020 sollen 60 Millionen in ähnliche Projekte für Langzeitarbeitslose und Arbeitslose über 50 investiert werden, wie Hergovich, Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) und Roman Rauter, Abteilungsleiter beim Sozialministeriumservice, ankündigten. Die Arbeitslosenquote in Niederösterreich ist zwar die niedrigste seit 2013, aber „wir gehen davon aus, dass es 2020 zu einem leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen kommen wird“, so der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Eichtinger.

Im Vergleich zum September des Vorjahres ging die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 14,4 Prozent zurück. Aber Personen über 50 Jahre, und hier besonders Frauen, haben es trotz der positiven Wirtschaftslage bereits jetzt schwer. Im September stieg die Zahl der arbeitslosen Frauen über 50 in Niederösterreich um 6,5 Prozent an. Dass Projekte für Langzeitarbeitlose und Jobsuchende über 50 gefördert werden, sei wichtig, weil es „sehr oft einher geht mit gesundheitlichen Einschränkungen und Behinderungen. Hier braucht es individuelle Unterstützung und gezielte Förderung, um Betroffene möglichst nachhaltig wieder in das Erwerbsleben zu integrieren“, sagte Roman Rauter vom Sozialministerium.