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Politik

Bürgermeisterin bricht mit SPÖ Matzen

Claudia Weber, Bürgermeisterin von Matzen-Raggendorf (Bezirk Gänserndorf), ist aus der Partei ausgetreten. Das teilte sie Montagabend in einem Brief an die Bevölkerung mit. Sie will als parteiunabhängige Bürgermeisterin weiter arbeiten.

Querschüsse und innerparteiliche Diskussionen um Projekte wie etwa den geplanten Busbahnhof im Ort seien der Grund für diesen Schritt gewesen, erklärte Bürgermeisterin Claudia Weber im Gespräch mit noe.ORF.at am Dienstag. Sie habe „kein Zukunftsszenario mit einigen Parteimitgliedern und Gemeinderäten“ mehr gesehen, um weiter für die Gemeinde zu arbeiten. Ursache dafür seien vor allem „persönliche Befindlichkeiten diverser Partei- und Gemeinderatsmitglieder“, so Weber, die betonte, dass sie „im Interesse der Gemeinde“ weiter arbeiten wolle. Mit ihr gemeinsam erklärten vier SPÖ-Gemeinderäte den Austritt aus der SPÖ.

Weber kandidiert mit eigener Liste

Gerüchten, sie sei nach einem schweren Sturz im Sommer nicht fit für eine erneute Kandidatur bei der Gemeinderatswahl im Jänner 2020, widersprach Weber vehement. Sie könne ihr Amt bereits seit Juni wieder voll ausüben. Sie kündigte eine Kandidatur mit einer eigene Liste an. Vorerst wolle sie parteiunabhängig weiter arbeiten, wie sie sagte.

Claudia Weber Bürgermeisterin Matzen-Raggendorf
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Claudia Weber trat aus der SPÖ Matzen aus

Ob sie dazu genug Unterstützung im Gemeinderat hat, war am Dienstag noch unklar. Die Gespräche – mit ÖVP und FPÖ – führe sie erst. Bis jetzt seien aber „99,9 Prozent aller Beschlüsse im Gemeinderat einstimmig“ beschlossen worden. Mit der SPÖ-Landespartei habe ihr Austritt nichts zu tun, ergänzte Weber auf Nachfrage.

SPÖ-Landespartei zeigte sich überrascht

Überrascht zeigte sich am Dienstag SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar. Die Landespartei wolle mit Unterstützung des Gemeindevertreterverbandes alle Beteiligten an einen Tisch holen und ein gemeinsames Gespräch suchen. „Freude macht das nicht“, sagte Kocevar, aber es seien noch nicht alle Details am Tisch und es müsse in einer Demokratie erlaubt sein, innerhalb der Partei zu verschiedenen Themen unterschiedliche Zugänge zu haben. „Für mich ist noch lange nicht gesagt, dass das unüberwindbare Hürden sind“, gab sich Kocevar zuversichtlich. Er wolle nun rasch eine Lösung finden.