Johanna Mikl-Leitner Landeshauptfrau Ministerpräsident der Autonomen Provinz Vojvodina in der Republik Serbien, Igor Mirovic
NLK Burchhart
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Politik

EU-Erweiterung: Mikl-Leitner für Gespräche

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat am Montag den Ministerpräsidenten der autonomen serbischen Provinz Vojvodina, Igor Mirovic, getroffen. Dabei zeigte sie sich enttäuscht, dass der Beginn von EU-Beitrittsgesprächen mit Nordmazedonien und Albanien vorerst aufgrund von Vorbehalten einiger EU-Länder gescheitert ist.

Nur wenn den Westbalkanstaaten „eine Zukunftsperspektive in Aussicht gestellt“ werde, könne man „die Sicherheit sowohl dort, als auch bei uns garantieren“, betonte die Landeshauptfrau bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Mirovic in St. Pölten. Der Ministerpräsident der Vojvodina unterstrich ebenfalls die Enttäuschung „auch in Serbien“ über die Verhinderung der EU-Beitrittsgespräche mit Albanien und Nordmazedonien. Sein Land werde aber dennoch seinen Weg in Richtung EU weitergehen. „Es gibt keine Alternative zum europäischen Weg“, erklärte Mirovic.

Donau als Gütertransportweg im Fokus

Weiteres Thema des Arbeitsgesprächs Mikl-Leitners mit Mirovic war die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit der Regionen hinsichtlich der „Donau als nachhaltiger und ökologischer Transportweg“, berichtete die niederösterreichische Landeshauptfrau. Seitens der Arbeitsgemeinschaft Donauländer, deren Vorsitz derzeit Niederösterreich innehat, und der 2021 an die Vojvodina geht, wolle man die Donau als umweltfreundlicher Gütertransportweg in Europa stärker als Thema in den Mittelpunkt rücken.

Mikl-Leitner und Mirovic hoben weiters die gute wirtschaftliche Zusammenarbeit und Vernetzung Niederösterreichs mit Serbien und insbesondere der Vojvodina hervor. Namentlich nannte Mikl-Leitner die Doka und Agrana als niederösterreichische Unternehmen, die in Serbien investieren würden. Sie habe mit Mirovic auch einen Informationsaustausch zum Ausbau von Breitband-Internet, wie er in Niederösterreich auch in ländlichen Regionen vorangetrieben werde, vereinbart, sagte die Landeshauptfrau. Mikl-Leitner zeigte sich überdies erfreut, dass Mirovic mit einer Delegation aus der Vojvodina am Montagnachmittag den Technopolstandort in Tulln mit seinem Schwerpunkt Biotechnologie zum Erfahrungsaustausch besuchen wolle.

St. Pölten will Europäische Kulturhauptstadt werden

Mikl-Leitner gratulierte Mirovic zur Ernennung Novi Sads zur Europäischen Kulturhauptstadt 2021. Die Hauptstadt der Vojvodina „hat es bereits geschafft“, so die Landeshauptfrau. St. Pölten muss noch warten, ob es 2024 ebenfalls Europäische Kulturhauptstadt wird. Die Entscheidung, ob die niederösterreichische Landeshauptstadt, Bad Ischl oder Dornbirn den Zuschlag bekommt, fällt am Dienstag. Mikl-Leitner dankte dem Ministerpräsidenten der Vojvodina für dessen Angebot eines Know-How-Austauschs in Sachen Vorbereitung auf die Kulturhauptstadt. Mirovic seinerseits unterstrich die positiven Impulse auf zahlreichen Ebenen, die Novi Sad durch die Ernennung zur Kulturhauptstadt erlebe. Er hoffe, dass auch St. Pölten diese Erfahrung machen könne.

Mikl-Leitner verwies auch auf eine bevorstehende große Ausstellung zum Thema „Donau“ im kommenden Jahr auf der Schallaburg. Für diese stellen Serbien und die Vojvodina Exponate zur Verfügung.