Containerterminal der Feuerwehr in Tulln
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APA/Verbund/Robert Zechner
Chronik

Hochwasserschutzhilfe aus Tulln für Kärnten

Wegen eines drohenden Jahrhunderthochwassers in Lavamünd (Kärnten) wurde am Samstagabend der Landesfeuerwehrverband um Hilfe gebeten. Aus der Landesfeuerwehrzentrale in Tulln wurden noch in der Nacht auf Sonntag mobile Hochwasserschutzelemente nach Kärnten gebracht.

Die Landesfeuerwehrzentrale in Tulln verfügt über das größte Lager für mobile Hochwasserschutzelemente. Die in Tulln gelagerten Elemente ergeben aneinander gereiht eine Länge von fast 1,5 Kilometern. Dieser mobile und mit Luft befüllte Hochwasserschutz kann innerhalb kürzester Zeit und mit geringem Personalstand bis auf eine Höhe von einem Meter aufgebaut werden. „Der Hilferuf aus Kärnten hat die niederösterreichische Einsatzzentrale gegen 21.00 Uhr erreicht. Bereits vor Mitternacht war ein Speziallastwagen mit dem mobilen Hochwasserschutz in die Krisengebiete unterwegs“, sagte Landesfeuerwehrsprecher Franz Resperger zu noe.ORF.at.

Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) genehmigte den länderübergreifenden Einsatz in Absprache mit Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner in der Nacht, so Resperger. Die mobilen Hochwasserschutzelemente sind im neuen Containerterminal des Landesfeuerwehrverbandes in Tulln gelagert, der erst vor wenigen Wochen eröffnet wurde.

Containerterminal der Feuerwehr in Tulln
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Containerterminal der Landesfeuerwehrzentrale Tulln

Lage in Kärnten ist sehr angespannt

Nach den enormen Niederschlägen der vergangenen Tage laufen in Kärnten die Vorkehrungen auf Hochtouren. Im Bezirk Spittal wurden Häuser evakuiert, in Lavamünd werden Sandsäcke aufgeschlichtet. Der Kraftwerksbetreiber Verbund hilft mit dem Völkermarkter Stausee mit, eine Flutwelle auf Lavamünd so gut es geht abzufangen, erklärte Robert Zechner vom Energieversorgungsunternehmen Verbund: „Wir können natürlich Hochwasserspitzen abfangen, aber dadurch füllt sich der Völkermarkter Stausee wieder sehr rasch. Diese Pufferfunktion können wir für mehrere Stunden aufrecht erhalten, aber nicht unbegrenzt. Und dann würde wieder eins zu eins die Drau abwärts nach Lavamünd rinnen.“ Am Vormittag tagt in Kärnten der Landes-Krisenstab, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik rief für Teile West- und Südösterreichs die höchste Warnstufe aus: Zumindest bis zum Abend wird es vom Tiroler und Salzburger Alpenhauptkamm bis Oberkärnten massiv regnen, im Gebirge hingegen extrem heftig schneien, am allerstärksten in Osttirol und Oberkärnten.