Euro Paletten (Holzpaletten) übereinandergestapelt in Lager
ORF.at/Carina Kainz
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Wirtschaft

Plan für klimafreundlichen Güterverkehr

Einen gemeinsamen Logistik-Plan haben Wien und Niederösterreich fixiert. Der Aktionsplan „Nachhaltige Logistik 2030+“ sieht 35 Maßnahmenpakete vor, teilte das Amt der Niederösterreichischen Landesregierung am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Grundlage des Plans sind die demografischen, wirtschaftlichen und ökologischen Veränderungen in Niederösterreich und Wien. So werde der Großraum der Bundeshauptstadt bis 2030 drei Millionen Einwohner haben. Der Straßengüterverkehr werde bis dahin im Vergleich zum Jahr 2008 um etwa ein Viertel steigen, erwarten Experten. Diese Zuwächse müsse man zudem im mitteleuropäischen Kontext sehen. Diese Veränderungen würden die Logistik vor große Herausforderungen stellen. Ein Beispiel dafür seien Logistikflächen am Stadtrand, heißt es auf der Website des Projekts Logistik 2030+.

Die 35 Maßnahmenpakete in acht Kategorien wurden vom Land Niederösterreich und der Stadt Wien, den beiden Wirtschaftskammern und etwa 300 Vertreterinnen und Vertretern der Logistikbranche erarbeitet. Sie umfassen 130 Einzelmaßnahmen und sollen Nutzungskonflikte sowohl im fließenden als auch im ruhenden Güter-und Individualverkehr lösen, CO2-Emissionen einsparen und das Verkehrsaufkommen ohne Verluste bei Leistung und Qualität reduzieren. Es geht dabei um Paketzustellung genauso wie nachhaltige Fuhrparks, um neue Logistikflächen genauso wie um Öffentlichkeitsarbeit.

Weniger Auswirkungen auf Mensch und Umwelt

Wiens Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) verwies darauf, dass „zur Erreichung der Klima- und Umweltziele im Verkehrsbereich hohe Anstrengungen erforderlich“ seien. Ziel sei es, die „negativen Auswirkungen des Güterverkehrs auf Mensch und Umwelt zu reduzieren und zugleich die Versorgung der Bevölkerung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten“. Die Präsidentin der niederösterreichischen Wirtschaftskammer, Sonja Zwazl (ÖVP), hielt fest, dass „der Ansatz, Logistikfragen in Regionen zu denken und über Bundesländergrenzen hinweg Lösungen zu erarbeiten“, für alle Beteiligten neue Chancen eröffne. Denn „Ökologie und Ökonomie können nicht isoliert betrachtet werden, sondern verlangen vernetztes Denken“.

Mobilität sei eine „wichtige Grundlage unseres Wohlstandes“, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern sei eine „Win-Win-Situation für alle Beteiligten“, so Niederösterreichs Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP). Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, sah eine gemeinsame Weichenstellung der Länder für „Mobilität, Arbeitsplätze und Wohlstand in der Ost-Region“.