Kursteilnehmer der Demenzausbilung mit Vortragenden an einem Tisch
Matl/ORF NÖ
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Gesundheit

Erste Demenzausbildung für Ehrenamtliche

Der Umgang mit Menschen mit Demenz ist kein einfacher. Ehrenamtliche erhalten nun Unterstützung für ihren Besuchen von Demenzkranken. Das Hilfswerk hat in Korneuburg erstmals einen Kurs für ehrenamtliche Mitarbeiter angeboten.

Seit 15 Jahren besuchen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Hilfswerks ältere und einsame Menschen zu Hause, immer öfter auch Demenzkranke. Erstmals wurde in einem Kurs der praktische Umgang mit der fordernden Krankheit gelehrt. „Das heißt, ich gehe zu einem demenzerkrankten Menschen und versuche ihn so zu beschäftigen oder mich mit ihm so zu unterhalten, dass seine Aktivitäten angeregt werden“, sagt Gerta Bösmüller, Vorsitzende des Hilfswerks Korneuburg.

Karten mit Sprüchen: Morgenstund hat Gold im  Mund, Scherben bringen Glück
Manuela Matl, ORF NÖ
Bekannte Sprüche wie diese richtig zuzuordnen ist für Betroffene je nach Fortschreiten der Erkrankung oft eine Herausforderung

Immer wieder stoßen die Ehrenamtlichen aber auf Widerstand, etwa bei Spielen, erklärt die Demenztrainerin Monika Schwertberger: „Oft haben Demenzpatienten Angst, dass sie bloßgestellt werden, dass sie nicht alles richtig beantworten können, was sie gefragt werden, dass sie nicht alles mitkriegen, was rundherum passiert, dass sie nicht mithalten können.“ „Das Vertrauen der Leute ist die größte Hürde“, ergänzt Hedi Kroppenberger, ehrenamtliche Gedächtnistrainerin in Korneuburg, „dass sie wissen, man will ihnen nichts Böses, man lacht sie nicht aus, wenn sie irgendetwas nicht können“.

Kurse künftig auch in St. Pölten und Baden

Der vierteilige Kurs ist auch eine Unterstützung für die hauptberuflichen mobilen Pflegerinnen, sagt Gabriela Goll, Pflegedirektorin des Hilfswerks Niederösterreich: "Solche Kurse helfen uns, weil wir vermehrt Demenzerkrankte in der Betreuung haben. Somit sind das auch „Professionisten", die eine Ahnung haben, wie man mit dementen Menschen umgeht.“ Da das Pilotprojekt gut angenommen wurde, wird es im kommenden Jahr auf St. Pölten und Baden ausgeweitet.