Der Spittelauer Arm der Donau bei Hainburg soll wiederangebunden werden.
Nationalpark Donau-Auen GmbH/Kovacs
Nationalpark Donau-Auen GmbH/Kovacs
Chronik

Donau-Renaturierung: Zurück zur Natur

Entlang der Donau sollen mehrere Nebenarmsysteme wieder an den Hauptstrom angebunden werden. Derzeit wird das Projekt Spittelauer Arm vorbereitet. Damit soll der Donauabschnitt auf der gegenüberliegenden Seite von Hainburg (Bezirk Bruck an der Leitha) renaturiert werden.

Bereits seit Jahren setzt man zwischen Petronell (Bezirk Bruck an der Leitha) und Hainburg auf die Wiederherstellung von naturnahen Lebensräumen. In Kürze fällt der Startschuss für die Wiederanbindung des Spittelauer Arms. Davon sollen die Fische profitieren, denn die mit dem Hauptstrom verbundenen Nebenarme sind Lebensraum und Laichplätze. Aber auch kiesbrütenden Vögeln sowie Weiden und Pappeln soll das Projekt zugute kommen. Zudem dient die Auenlandschaft im Falle eines Hochwassers als Retentionsbereich.

Fertigstellung in zwei Jahren geplant

Das vier Kilometer lange Nebengewässer soll möglichst das ganze Jahr lang durchströmt sein. Im Dezember beginnt die Bauvorbereitung, ab Anfang 2020 laufen unter der Leitung der viadonau, der Österreichischen Wasserstraßen-Gesellschaft, die Wasserbauarbeiten. Das EU-geförderte Projekt soll binnen zwei Jahren fertiggestellt sein. Insgesamt werden in Österreich und der Slowakei 24 Kilometer Nebenarme wieder an die Donau angebunden.

Die Einströmöffnung wird im Zuge des Projekts Spittelauer Arm so tief ausgeführt, dass nahezu ganzjährig Wasser in den Nebenarm fließen kann. Die im Längsverlauf bestehenden Traversen aus Blocksteinen werden entfernt. Die große Mündungstraverse wird großteils abgebaut, damit das Wasser und die mitgeführten Sedimente wieder in die Donau zurückfließen können. Der Thurnhaufen gegenüber der Stadt Hainburg wird durch das Vorhaben zu einer Insel, der den Auwaldbewohnern als Rückzugsgebiet dienen wird.

Projekt wird von der EU gefördert

Die Wiederanbindung des Spittelauer Arms erfolgt im Rahmen des LIFE Projekts „Dynamic LIFE Lines Danube“. Bei diesem internationalen Vorhaben werden etwa vier Kilometer Ufer renaturiert. Zusätzlich werden 1.000 Hektar Auwald wiederhergestellt. In Summe werden dafür im Rahmen des LIFE Projekts bis 2026 rund elf Millionen Euro investiert. Projektpartner sind auf österreichischer Seite die Nationalpark Donau-Auen GmbH und der Umweltverband WWF Österreich. Unterstützt wird das Vorhaben unter anderem vom Land Niederösterreich und dem Niederösterreichischen Landesfischereiverband.