Pixabay: Kekse backen
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Chronik

Kekse: Hobbybäcker in rechtlicher Grauzone

Selbstgemachte Kekse dürfen für viele in der Vorweihnachtszeit nicht fehlen, doch zum Backen hat man oft nicht die Zeit. Deshalb verkaufen immer mehr Hobbybäcker Weihnachtskekse und nutzen dabei die schwammige Gesetzeslage.

Der Duft von Vanille und Schokolade liegt in der Luft, im Backrohr werden die ausgestochenen Kekse gebräunt. Bereits seit Mitte November rührt, knetet und verziert Landwirtin Franziska Popp aus Ernstbrunn (Bezirk Korneuburg) Kekse. Mehrere 100 Kilogramm bäckt der Familienbetrieb pro Jahr, „und jedes Jahr kommen mehr Bestellungen dazu“, so Popp.

Um die goldbraunen Kekse frisch anbieten zu können, wird bei Familie Popp nur nach Bestellung gebacken. Im Sortiment sind 22 verschiedene Kekssorten mit 18 verschiedenen Teigen. „Von Lebkuchen über Marzipankekse und Kokoskuppeln, die Bestseller bei unseren Kunden sind aber die Vanillekipferl und Linzer Augen“, verrät die Landwirtin. Für die Arbeit stellt Popp mittlerweile sogar drei Teilzeitkräfte an.

Privatpersonen in gesetzlicher „Grauzone“

Laut Gewerbeordnung dürfen eigentlich nur Konditoren mit Meisterprüfung Kekse verkaufen. „Die Gesetzgebung ist aber sehr schwammig“, sagte Heinrich Schmid von der Wirtschaftskammer Niederösterreich, „denn in Form der Direktvermarktung dürfen etwa auch landwirtschaftliche Betriebe Kekse verkaufen.“

Doch neben landwirtschaftlichen Betrieben bieten immer öfter auch Privatpersonen Weihnachtskekse an. „Diese Anbieter sind gesetzlich in einer Grauzone, aber als häusliche Nebenbeschäftigung in kleinem Umfang ist das Verkaufen der selbstgemachten Kekse auch hier erlaubt“, erklärte Schmid. In kleinem Rahmen bedeute etwa, „dass keine eigenen Räume oder Maschinen angemietet werden dürfen“.

Popp sieht die wachsende Konkurrenz nicht als Problem. „Unsere Stammkunden – von jungen Familien, die keine Zeit zum selber backen haben, bis hin zu älteren Menschen, die aus körperlichen Gründen nicht backen können – schätzen die Qualität der handgemachten und besonderen Waren sehr“, so Popp.