Das Landesarchiv wird etwa eine halbe Million Seiten an zeitgeschichtlichen Dokumenten zur Verfügung stellen. Diese werden danach digitalisiert und stehen den Forschern im Lesesaal des US Holocaust Memorial Museum in Washington D.C. zur Verfügung. „Damit steht den Experten in Washington D.C. eine Art Expositur unseres Landesarchivs zur Verfügung, wo unter Einhaltung österreichischen Rechts geforscht werden kann“, sagte der zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) am Dienstag in einer Aussendung.
Etwa eineinhalb Jahre wurde an der Kooperationsvereinbarung gearbeitet. Am Montag wurde die Vereinbarung gemeinsam mit Roman Zehetmayer, dem Leiter des Landesarchivs, Anatol Steck, Senior Project Director des US Holocaust Memorial Museum und zuständig für internationale Archivprogramme, sowie Matthew Bowlby, Mitarbeiter der US-Botschaft in Wien, unterzeichnet.
Bewusstsein für „schreckliche Entwicklungen“
„Ich bin persönlich davon überzeugt, dass wir Verantwortung zur Auseinandersetzung mit unserer Geschichte tragen“, betonte Schleritzko. Gerade in Zeiten, in denen auch in Europa wieder vermehrt von Übergriffen auf Juden zu lesen ist, sei es wichtig, „Bewusstsein zu schaffen, zu welch schrecklichen Entwicklungen diese Feindseligkeiten und dieser Hass schon einmal geführt haben“. Das US Holocaust Memorial Museum leiste in diesem Bereich wichtige Bewusstseinsbildung.