Buch Kultur Region Europa
ORF
ORF
Politik

Nachdenken und Visionen über Europa

Aus Anlass des 30. Jahrestages des Falls des Eisernen Vorhangs hat Erwin Pröll (ÖVP), Landeshauptmann von 1992 bis 2017, ein Buch mit dem Titel „Kultur. Region. Europa“ herausgegeben, in dem er mit Wegbegleitern und Freunden Visionen über Europa und die Regionen entwickelt hat.

1989, vor 30 Jahren fiel in Europa der Eiserne Vorhang. Niederösterreich war aufgrund seiner geografischen Lage davon direkt betroffen. Das Land war immer bestrebt, eine europäisch ausgerichtete Regionalpolitik zu betreiben. Erwin Pröll möchte mit dem im Vermes Verlag erschienenen Buch „den Diskurs über Europa und seine Regionen positiv bereichern“; wie es im Vorwort heißt.

"Dieses Buch ist ein Dokument der Zeitgeschichte und zeigt auch, dass Niederösterreich es verstanden hat, aus historischen Ereignissen Perspektiven für die Zukunft abzuleiten“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei der Buchpräsentation im Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres in Wien.

Erwin Pröll Johanna Mikl Leitner Anna Maria Krassnigg Wolfgang Müller Funk von rechts Buchpräsentation Kultur Region Europa
NLK Reinberger
Bei der Buchpräsentation im Außenministerium: Herausgeber Erwin Pröll, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und zwei von 16 Autoren, Anna Maria Krassnigg und Wolfgang Müller-Funk (v.r.)

Für das Buch „Kultur.Region.Europa. Einschätzungen und Reflexionen“ verfassten 16 Autorinnen und Autoren Aufsätze. Aus dem Bereich der Politik findet man Namen wie Jean-Claude Juncker, Johannes Hahn, Karl Schwarzenberg, Wolfgang Schüssel oder Johannes Hahn, aber auch Künslter wie Andre Heller, Robert Menasse oder Hermann Nitsch aber ihre Überlegungen zur Zukunft Europas zu Papier gebracht.

Pröll: „Kultur ist die Sprache ohne Worte“

Kultur war vor 30 Jahren einer der Auslöser für den Fall des Eisernen Vorhangs in Osteuropa. „Kultur ist die Sprache ohne Worte. Und ich füge hinzu: Gott sei Dank. Denn wir wissen genau, was Worte in der Kommunikation zwischen Menschen auslösen können. Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass gerade diese wortlose Sprache der Kultur Berge versetzen kann“, so Erwin Pröll.

„Region ist Heimat. Nation ist Fiktion“ (Robert Menasse, Schriftsteller)

Der Maler und Aktionskünstler Hermann Nitsch, wohnhaft in Prinzendorf (Bezirk Gänserndorf), schreibt in dem Buch unter dem Titel „der fall des eisernen vorhangs“ über das Jahr 1989: „ich war unglaublich erstaunt, als der kommunismus von einem regierenden politischen zentrum, von russland aus, zerfiel. ich hatte das trügerische gefühl in einem politischen (anarchistischen) vakuum gelandet zu sein – und dies vor allem mit meiner kunst. der eiserne vorhang war gefallen. vor allem konnte man zuerst tief aufatmen. die ‚freie welt‘ lag vor uns, die kommunistischen bereiche beschränkten sich auf u.a. china, nordkorea, kuba und afrikanische staaten.“