Italienische Nacht
Alexi Pelekanos
Alexi Pelekanos
Kultur

„Italienische Nacht“ im Landestheater

Im Landestheater Niederösterreich inszeniert die spanische Regisseurin Alia Luque das politische Theaterstück „Italienische Nacht“. Das Volksstück des Schriftstellers Ödön von Horvath feiert am Samstag Premiere in St. Pölten.

Nach unter anderem „Das goldene Vließ“ und „Dantons Tod“ ist mit „Italienische Nacht“ die bereits vierte Arbeit von Luque auf der Bühne im Landestheater zu sehen. Es ist „erneut ein hochpolitischer Theaterstoff mit einem starken formalen Konzept“ heißt es von der Kulturinstitution zum Stück. „Scharfsichtig und mit witzigen Dialogen spiegelt Horvath in seiner abgründigen ‚Komödie‘ die politischen Verhältnisse der 30er Jahre und ihre Folgen“, steht weiter auf der Homepage geschrieben. Wie Marionetten sind die Figuren in Horvaths Volksstück in ihren Ansichten gefangen.

Das Stück wurde am 20. März 1931 mit großem Erfolg in Berlin uraufgeführt. Noch während die Proben zur Uraufführung liefen, sprengten im Februar 1931 Nationalsozialisten eine Versammlung der Sozialdemokraten. Horvath war damals Zeuge der Massenschlägerei, die 26 Verletzte und über 100 kaputte Bierkrüge hinterließ.

Italienische Nacht
Alexi Pelekanos
Am Samstag findet die Premiere von „Italienische Nacht“ statt

Stück spielt 1930 in einer süddeutschen Kleinstadt

Das Stück spielt 1930 im oberbayerischen Murnau: "Einen bunten Abend mit Musik und Tanz haben die Mitglieder vom sozialdemokratischen „Schutzbund der Republikaner“ in einem Gartenlokal organisiert, ihre „Italienische Nacht“. Und sie wollen beim Feiern von niemandem gestört werden. Draußen marschieren allerdings die Faschisten auf und begehen ihren „deutschen Tag". Ein Konflikt zwischen den beiden verfeindeten Parteien scheint an diesem Abend unvermeidbar. Noch könnten die Republikaner den Faschismus abwenden, noch könnten Mut und Zivilcourage über den Opportunismus und die Feigheit vor den aufsteigenden Nazi siegen. Aber private Probleme und politisch-ideologische Streitereien scheinen den Sozialdemokraten wichtiger zu sein als der Kampf um den Bestand der Demokratie“, lautet die inhaltliche Beschreibung des Landestheaters.

Das Stück ist im Feburar 2020 auch als Gastspiel an der Bühne Baden zu sehen. Unter anderem wirken Tobias Artner, Silja Bächli, Tim Breyvogel, Marthe Lola Deutschmann, Bettina Kerl, Tilman Rose und Michael Scherff mit.