Weil die Körpersprache von Menschen und Hunden sehr unterschiedlich ist, kommt es im Zusammenleben oft zu Missverständnissen. Gerade Kinder neigen dazu, bestimmte Gesten oder Haltungen von Hunden falsch zu interpretieren. Hier will der Verein „Tierschutz macht Schule“ ansetzen. Insgesamt zehn Workshops wurden in der Pilotphase genehmigt. Wegen der guten Rückmeldungen ist sich der für Tierschutz zuständige Landesrat Gottfried Waldhäusl sicher, dass das Projekt ausgeweitet wird.
Die Kinder der Volksschule Geras beispielsweise müssen beim Besuch von noe.ORF.at gerade Hundezeichnungen mit den passenden Aussagen verbinden. Etwa „Ich habe Angst“ oder „Ich will spielen“. So trainieren sie, die Körperhaltung von Hunden richtig zu interpretieren.
Aber auch mit dem gängigen Vorurteil über das Schwanzwedeln der Hunde räumt Ines Jernej vom Verein „Tierschutz macht Schule“ auf: „Ein Hund, der mit dem Schwanz wedelt ist aufgeregt. Das kann vor Freude sein, aber auch, weil ihn etwas stört“. Andere Gesten und Bewegungen des Hundes werden gerne aus der Sicht des Menschen interpretiert. Hunde die gähnen, sich die Nase ablecken oder sich schütteln sind nicht immer müde, hungrig oder nass: „Alle diese Haltungen können auch anzeigen, dass der Hund sich gerade unwohl fühlt“, erzählt Jernej den Kindern.
Hunde richtig zu begrüßen will gelernt sein
Zwei Stunden dauert der Workshop. Die Kinder lernen in dieser Zeit auch, wie man einen Hund richtig begrüßt (indem man ihn am Handrücken schnuppern lässt), wo man einen Hund am besten streichelt (auf der Brust, nicht am Kopf) und auch wie man an einem Hund vorbeigeht, der einem nicht wohlgesonnen ist (möglichst ruhig und ohne den Hund zu beachten).
Kurz vor Schluss erfahren die Kinder dann noch, was zu tun ist, wenn ein Hund trotz allem angreift: Möglichst ruhig stehen bleiben, die Hände vor dem Bauch verschränken und tief durchatmen. Dann verliere der Hund das Interesse. Wenn man von einem angreifenden Hund umgestoßen wurde empfiehlt die Expertin sich möglichst klein zusammenzurollen und den Kopf mit beiden Händen zu schützen. Die Kinder der Volksschule machen auch diese Übungen begeistert mit.
Waldhäusl betont: „Es geht in erster Linie um mehr Sicherheit im Umgang mit den Hunden. Wir wissen, dass wir bei den Hundehaltern die Ausbildung ansetzen müssen, was wir auch tun, und ergänzen das jetzt bei den Kindern. Jedes Kind, das zu einem ‚Wuffzack‘ ausgebildet wird, kennt den Umgang mit Hunden besser als Erwachsene. Die Kinder machen keine Fehler mehr. Wir wollen einfach mit allen möglichen Mitteln verhindern, dass es zu Unfällen mit Kindern kommt.“