Grund für die Bemühungen ist die Ballung an Industriebetrieben, vor allem im technischen Bereich, die es im Raum Ternitz und Wimpassing (Bezirk Neunkirchen) gibt. In Gesprächen mit Unternehmen habe man Bedarf an Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Maschinenbau festgestellt, teilte die Stadtgemeinde Ternitz am Mittwoch in einer Aussendung mit. Unter den für eine Kooperation in Frage kommenden „akademischen Partnern“ habe sich die Fachhochschule Kärnten deshalb als idealer Partner erwiesen. Diese biete neben einer modernen und attraktiven Lerninfrastruktur das Fach Maschinenbau in unverfälschter Form auf dem Letztstand der Technik an, heißt es in dieser Aussendung.
Grund für die Kooperation mit der FH Kärnten sei auch, dass es ein solches Lehrangebot in Niederösterreich nicht gebe, und ein Antrag „diesen zukunftsweisenden Lehrgang, der die Basis für darauf aufbauende Angebote mit Partnern aus dem tertiären Sektor sein wird“,zweimal im Landtag abgelehnt worden war, so der für Wirtschaftsangelegenheiten zuständige Vizebürgermeister Christian Samwald (SPÖ).
Die Ausbildung soll nun gemeinsam mit Fachleuten und Führungskräften der kooperierenden Unternehmen erarbeitet werden, „um den Unternehmen und den Studenten eine unmittelbare Anwendbarkeit der gelehrten Inhalte gewähren zu können“, so Bürgermeister Rupert Dworak (SPÖ) in der Aussendung. Laut Samwald erwarte man als positiven Nebeneffekt, dass „sich die Betriebe der Region in einer Art Cluster zusammenfinden und sich als unternehmensübergreifendes Technologiezentrum entwickeln“.
Studienbefähigungslehrgang als erster Schritt
Als erster Schritt soll nun, gestützt auf das Angebot der Fachhochschule Kärnten, ab Herbst 2020 ein Studienbefähigungslehrgang mit den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Physik angeboten werden. Qualifizierten Facharbeiterinnen und Facharbeiten in den Betrieben sowie allen anderen Interessenten soll damit einerseits eine Aufqualifizierung für deren aktuelle berufliche Tätigkeit ermöglicht, aber auch die Grundlage für den erfolgreichen Besuch einer weiterführenden, möglichst vor Ort stattfindenden Ausbildung geschaffen werden. Das erklärte Ziel sei es jedoch, in Zukunft einen FH-Bachelor- oder Masterlehrgang am Standort Ternitz anzubieten, heißt es.