Sperre der Hochkar Alpenstraße im Jänner 2019
ORF/Sailer
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Jahresrückblick

2019: Von Schneechaos bis Frauenmordserie

Es ist eine unfassbare Serie an Frauenmorden: 14 Frauen kommen heuer in Niederösterreich ums Leben, meistens ist der Ex-Freund oder der Ehemann der Täter. Am Hochkar helfen hunderte Feuerwehrleute und das Bundesheer mit, um das Skigebiet von Schneemassen zu befreien. noe.ORF.at hat die zehn größten Ereignisse zusammengefasst.

Schneechaos und Evakuierung des Hochkars

Im Jänner führt ein Schneechaos im südlichen Niederösterreich zu Straßensperren und Stromausfällen. Zwei Tourengeher, die bei Hohenberg (Bezirk Lilienfeld) zu einer Skitour aufbrechen, können nur noch tot geborgen werden. Außerdem stellen mehrere Skigebiete aufgrund der Schneemassen ihren Betrieb ein. Das Hochkar wird evakuiert und zum Katastrophengebiet erklärt.

Situation am Hochkar im Jänner 2019
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Hunderte Helfer der Feuerwehr und des Bundesheeres sind beim Schneechaos am Hochkar im Dauereinsatz

Während die Alpenstraße auf das Hochkar gesperrt wird, harren fünf Personen freiwillig am Hochkar aus, unter ihnen der Schutzhausbetreiber Markus Esletzbichler. „Die Situation ist so, dass wir durch die Schneefälle momentan nur noch versuchen, die Zufahrtsstraßen zu den einzelnen Häusern freizuhalten“, schildert Esletzbichler damals gegenüber noe.ORF.at.

Situation am Hochkar im Jänner 2019
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Binnen weniger Tage fallen im Jänner Massen an Schnee

Nachdem die Alpenstraße auf das Hochkar freigelegt wird, muss sie aufgrund der Schneefälle nach kurzer Zeit neuerlich gesperrt werden. Hunderte Feuerwehrleute und das Bundesheer sind tagelang im Dauereinsatz. Gemeinsam können sie das Hochkar schließlich von den Schneemassen befreien. Erst nach zwei Wochen wird das Hochkar wieder freigegeben.

Eine Serie an Frauenmorden erschüttert Niederösterreich

In Niederösterreich kommt es zu einer unfassbaren Serie an Frauenmorden. In Greinsfurth, einem Ortsteil von Amstetten, wird eine vierfache Mutter von ihrem Ehemann auf der Straße und vor den Augen ihrer Kinder mit 38 Messerstichen getötet. Der Ehemann wird als nicht zurechnungsfähig eingestuft und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.

Mord Greinsfurth 8.1.2019
ORF
In Greinsfurth wird eine vierfache Mutter von ihrem Ehemann erstochen

NÖ Frauentelefon

Das NÖ Frauentelefon bietet unter 0800/800 810 kostenlose und anonyme Beratung: jeweils montags, mittwochs und freitags von 10.00 bis 14.00 Uhr, Rechtsberatung freitags von 14.00 bis 16.00 Uhr

In Krumbach (Bezirk Wiener Neustadt) ersticht ein Mann seine 50-jährige Ex-Freundin. Die Bluttat wird von einer Videokamera aufgezeichnet. Die Frau hatte zuvor offenbar aus Angst vor ihrem ehemaligen Partner eine Kamera vor dem Wohnhaus installiert. Der 43-Jährige wird nicht rechtskräftig zu lebenslanger Haft und einer Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt.

In Wiener Neustadt wird eine 16-jährige Jugendliche tot in einem Park aufgefunden. „Sie wurde dort nach der Tat mit Laub und Ästen zugedeckt, weshalb wir von einem Gewaltverbrechen ausgehen“, so Polizeisprecher Johann Baumschlager damals gegenüber noe.ORF.at. Der Ex-Freund, ein Syrer, soll das Mädchen erdrosselt haben. Der 19-Jährige wird nicht rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.

13.1.2019 Mord an 16-Jähriger in Park in Wr. Neustadt
ORF
In Wiener Neustadt wird eine 16-Jährige tot in einem Park aufgefunden

Auf einem Supermarktparkplatz in Tulln wird eine 32-Jährige von ihrem Ehemann mit einem Dolch getötet. Der Mazedonier, der schon früher immer wieder gegenüber seiner Frau gewalttätig war, ist einschlägig vorbestraft. Außerdem bestand gegen den 36-Jährigen ein Betretungsverbot. Er wird nicht rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt.

Mord auf Supermarktparkplatz in Tulln
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Eine 32-Jährige wird in Tulln auf einem Supermarktparkplatz niedergestochen

In Ebergassing (Bezirk Bruck an der Leitha) wird eine Pensionistin in ihrer Wohnung tot aufgefunden. DNA-Spuren führen die Ermittler zu einer 44-jährigen Bekannten des Opfers. Die Verdächtige ist vorbestraft und wird wegen Raubmordes nicht rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt.

Mord an Pensionistin in Ebergassing am 25.01.
ORF
Beim Mordfall in Ebergassing wird eine Bekannte des Opfers festgenommen

In Grafenbach-St. Valentin (Bezirk Neunkirchen) wird eine 75-Jährige getötet. Als Verdächtiger wird der Enkel festgenommen. Er soll seine Großmutter mehrmals geschlagen, gewürgt und sechsmal auf sie eingestochen haben. Der 29-Jährige wird nicht rechtskräftig zu einer Haftstrafe von 20 Jahren verurteilt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.

Grafenbach-St. Valentin Mord am 23.3.2019 an einer 75-Jährigen
ORF
In Grafenbach-St. Valentin wird eine 75-Jährige getötet. Ihr Enkel wird als Verdächtiger festgenommen

In Greinsfurth in Amstetten kommt es neuerlich zu einem Mordalarm. In einem Gebüsch wird eine Frauenleiche gefunden. Die Ermittler haben wochenlang keine Spur. Später wird ein obdachloser Deutscher als Tatverdächtiger festgenommen. Gegen den 39-Jährigen wird Anklage wegen Mordes erhoben. Er bestreitet jedoch, die Frau getötet zu haben.

In Matzen (Bezirk Gänserndorf) kommt es zum Streit zwischen einer Frau und ihrem 79-jährigen Ehemann. Die Frau will zu den Nachbarn flüchten. Der Mann zieht einen Revolver, schießt einmal und trifft die Frau vor dem Wohnhaus tödlich. Danach erschießt sich der 79-Jährige vor den Augen der Polizei. Zwischen dem Paar soll es jahrelang Streitigkeiten gegeben haben.

Das Wohnhaus, in dem der 14-Jährige mit seiner Mutter gelebt hat
APA/THOMAS LENGER
In Kirchschlag in der Buckligen Welt tötet ein 14-Jähriger seine Mutter

Ein 14-Jähriger ersticht in Kirchschlag in der Buckligen Welt (Bezirk Wiener Neustadt) seine Mutter. Der Jugendliche soll in der Schule immer wieder gefehlt haben. Auch vor dieser Bluttat soll es einen heftigen Streit gegeben haben. Der 14-Jährige zeigt sich geständig, er bestreitet aber den Mordvorsatz.

In Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) ersticht ein Rumäne auf der Straße eine 83-jährige Frau. Der Verdächtige gesteht die Tat, spricht bei der Einvernahme aber von einer Verwechslung. Der Angriff hätte eigentlich seiner ehemaligen Arbeitgeberin gelten sollen. Als Motiv gibt er an, gekündigt worden zu sein.

Die Spurensuche am Tatort
Einsatzdoku
In Gloggnitz wird eine Frau auf der Straße erstochen. Der Verdächtige sagt später, dass er sein Opfer verwechselt habe

In Edlitz (Bezirk Neunkirchen) wird eine 85-Jährige mit einer Plastikfolie erstickt. Als Verdächtiger gilt der Bankberater der Frau. Er flüchtet nach der Tat und wird auf der Südautobahn von einem Lastwagen erfasst. Der Mann befindet sich längere Zeit im künstlichen Tiefschlaf. Er zeigt sich geständig. Das Motiv der Tat ist unklar.

In Kottingbrunn (Bezirk Baden) tötet ein türkischstämmiger Mann seine Ehefrau und seine beiden Kinder – eine Zweijährige und ein elf Monate altes Baby. „Ich habe meine Familie getötet“ – mit diesen Worten soll sich der 31-Jährige beim Polizeinotruf gemeldet haben. Auslöser der Tat dürfte die bevorstehende Scheidung gewesen sein.

Ermittler am Tatort in Kottingbrunn
Thomas Lenger/monatsrevue.at
In Kottingbrunn tötet ein Mann seine Frau und seine beiden Kinder

In Neudorf im Weinviertel (Bezirk Mistelbach) kommt es zu einer weiteren Bluttat. "Die Kollegen sind umgehend in die Wohnung gefahren und konnten eine 48-jährige Frau aus dem Bezirk Mistelbach vorfinden, deren Körper mehrere Stichverletzungen im Bauch aufwies“, sagt Polizeisprecher Heinz Holub gegenüber noe.ORF.at. Ein Verdächtiger wird festgenommen. Auch hier dürfte es sich um eine Beziehungstat gehandelt haben.

Fußballtrainer macht heimlich Nacktaufnahmen

Der Fall eines ehemaligen Fußballtrainers, der heimlich Nacktaufnahmen von zwei Spielerinnen gemacht haben soll, sorgt für Aufregung. Der 27-Jährige hatte sein Handy in einer Jacke versteckt und diese in der Umkleidekabine platziert. Weil das Strafgesetz keine Strafe vorsieht, wird das Verfahren gegen den Mann im März eingestellt. Es folgen heftige Diskussionen, die Rechtsanwaltskammer Niederösterreich fordert eine Gesetzesreform.

Gestellte Szene: Handybildschirm zeigt leere Dusche
ORF / gestelltes Bild
Ein 27-Jähriger macht heimlich Nacktaufnahmen von Spielerinnen. Der Vorfall bleibt ohne strafrechtliche Konsequenzen

Im August verurteilt die Datenschutzbehörde den Mostviertler dann zu einer Verwaltungsstrafe von 11.000 Euro – 10.000 Euro Geldstrafe und 1.000 Euro Verfahrenskosten. Der Hintergrund: Im Gegensatz zum Strafrecht sind Bildaufnahmen im höchstpersönlichen Lebensbereich ohne Einwilligung laut Datenschutzrecht verboten.

Verheerender Lkw-Brand im Tunnel Rannersdorf

Im April geht im Tunnel Rannersdorf (Bezirk Bruck an der Leitha) auf der S1 ein Lkw in Flammen auf. "Der Lkw dürfte bei der Fahrt zu brennen begonnen haben und ist im Tunnel stehengeblieben. Dann hat sich sehr rasch der Vollbrand entwickelt“, so Georg Steyrer von der ASFINAG damals. Der Lkw-Lenker kann rechtzeitig aus dem Fahrzeug aussteigen und sich in Sicherheit bringen. Fahrbahn und Decke werden aufgrund des Brandes schwer beschädigt. So muss etwa die Tunneldecke auf einer Gesamtfläche von 300 Quadratmetern entfernt werden.

Brand Rannersdorf
FF Schwechat/Puhane
Wegen eines Lkw-Brandes ist der Tunnel Rannersdorf in Fahrtrichtung Süden vier Wochen lang nicht befahrbar

Für alle Pendlerinnen und Pendler wird der Vorfall zur Geduldsprobe. Der Tunnel muss in Fahrtrichtung Vösendorf (Bezirk Mödling) vier Wochen lang für die Sanierungsarbeiten gesperrt werden. Die ASFINAG beziffert den entstandenen Schaden auf knapp drei Millionen Euro.

Klimaschutz und Abschaltung des Kohlekraftwerks

Weltweit gehen Millionen Menschen, allen voran Jugendliche, für mehr Klimaschutz auf die Straßen – auch in Niederösterreich. Dass sich Jugendliche während der Schulzeit an den Demonstrationen beteiligen und dem Unterricht fernbleiben, sorgt im Frühjahr für Diskussionen. So warnt etwa die Bildungsdirektion davor, dass das unentschuldigte Fernbleiben von der Schule Jugendliche über 15 Jahren im schlimmsten Fall den Schulplatz kosten kann.

FridayForFuture-Protestgruppe
APA/Georg Hochmuth
Weltweit gehen Millionen Menschen auf die Straße, um für mehr Klimaschutz zu protestieren

Bei weiteren Protestaktionen für mehr Klimaschutz im September, an denen sich auch einige niederösterreichische Gemeinden beteiligen, fordern Klimaaktivisten von „Fridays4Future“ außerdem die Ausrufung des nationalen Klimanotstandes. „Um die Klimaziele zu erreichen, muss sich drastisch etwas ändern“, sagt etwa Klimaaktivistin Natalie Miarecka bei den Protesten in Bruck an der Leitha.

Neben den Protesten kommt es in Niederösterreich zu einem weiteren sichtbaren Zeichen für mehr Klimaschutz. Nach knapp 33 Jahren wird Anfang August das Kohlekraftwerk Dürnrohr (Bezirk Tulln) abgeschaltet. Ein frühzeitiger Ausstieg aus der Stromerzeugung mit Kohle sei ein Beitrag zum Klimaschutz in Österreich, sagt EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz.

EVN KRAFTWERK DÜRNROHR/LETZTESKOHLENFEUER
APA/HERBERT PFARRHOFER
Das Kohlekraftwerk Dürnrohr wird nach 33 Jahren abgeschaltet

Dürnrohr soll allerdings auch ohne Kohle ein „zentraler Energieknoten“ bleiben. 500.000 Tonnen Haus- und Gewerbemüll werden laut EVN pro Jahr als Brennstoff zur Strom- und Wärmeerzeugung für etwa 170.000 Haushalte genutzt. An dem Standort will man sich in Zukunft auf die Herstellung erneuerbarer Energien konzentrieren. Mitunter soll in Dürnrohr auch eine Photovoltaikanlage errichtet werden.

Siebenjähriger wird von Hund attackiert

In Tulln werden der siebenjährige Valentino und ein Sanitäter des Roten Kreuzes von einem American Staffordshire Terrier attackiert. Der Bub, der am Arm verletzt wird, muss mehrmals operiert werden. „Ich dachte, er hat sich gefreut, aber dann ist er mich angesprungen und hat mir gleich in den Arm gebissen“, schildert Valentino damals gegenüber noe.ORF.at.

Der siebenjährige Valentino gemeinsam mit seiner Mutter im Spital
ORF
Der siebenjährige Valentino muss nach einer Hundeattacke mehrmals am Arm operiert werden

Nach zahlreichen Diskussionen wird im Landtag im Oktober ein neues Hundehaltegesetz beschlossen. Dieses sieht vor, dass künftig alle Hunde an bestimmten Orten wie etwa Gasthäusern Beißkorb und Leine tragen müssen. Nach Kritik an dem Gesetz wird dieses schließlich noch einmal präzisiert: Bei weniger als 150 Personen soll man künftig zwischen Beißkorb und Leine wählen können. Ausnahmen gibt es außerdem für sogenannte Handtaschenhunde, die ständig am Arm oder in einem Behältnis getragen werden, sowie für Hunde, für die wegen einer Erkrankung der Atemwege das Tragen eines Maulkorbs nicht zumutbar ist.

Vier junge Männer wollen schlafenden Mann anzünden

In Traisen (Bezirk Lilienfeld) versuchen im Juli vier junge Männer, die Haare eines am Boden schlafenden Mannes anzuzünden. Der Versuch scheitert, der Vorfall fliegt auf, weil die Verdächtigen die Tat mit dem Handy filmen und das Video ins Internet stellen.

Schlafender sollte angezündet werden

Auf dem Video, das dem ORF Niederösterreich zugespielt wurde und in den sozialen Medien kursiert, sieht man, wie die Verdächtigen versuchen, einen schlafenden Mann anzuzünden.

Die drei 19-Jährigen und der 20-Jährige werden von der Polizei ausgeforscht und müssen sich im November vor Gericht verantworten. Bei dem Prozess sagen sie aus, dass sie der Unbekannte beschimpft habe und sie ihm deshalb eine „Abreibung“ verpassen wollten. Zwei der Männer werden zu bedingten Haftstrafen verurteilt, die beiden anderen müssen 100 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Die Identität des Opfers ist übrigens bis heute unbekannt.

Zwei Mädchen sterben bei Fahrt in Fahrradanhänger

In Hausleiten (Bezirk Korneuburg) kommt es im August zu einem tragischen Unfall. Ein Autofahrer übersieht einen Fahrradanhänger, in dem sich zwei Kleinkinder befinden. Eine Einjährige stirbt noch an der Unfallstelle, eine Vierjährige wird reanimiert und schwer verletzt ins Spital gebracht. Das Mädchen stirbt später im Krankenhaus.

Der zerstörte Fahrradanhänger
LPD NÖ
In diesem Fahrradanhänger befinden sich die zwei Kleinkinder, als es zum tödlichen Unfall kommt

Weil die zwei Kinder unter anderem keinen Helm getragen haben, muss sich neben dem 60-jährigen Autofahrer auch die Mutter, die mit dem Fahrrad gefahren ist, vor Gericht verantworten. Das Verfahren gegen die 39-Jährige endet mit einer Diversion. Sie muss 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten, dafür wird das Verfahren gegen sie eingestellt. Der Pkw-Lenker wird zu einer Geldstrafe von 28.000 Euro verurteilt.

Eltern verweigern Behandlung: 13-Jährige stirbt

Seit Oktober ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ein Ehepaar wegen Mordes durch Unterlassen. Die beiden sollen ihre Tochter, die an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung erkrankt war, aus religiösen Gründen nicht behandeln haben lassen. Für das Mädchen hat das fatale Folgen: Die 13-Jährige stirbt.

„Es handelt sich um eine Krankheit, die beherrschbar ist“, sagt Franz Hütter, Sprecher der Staatsanwaltschaft Krems, damals zu den Ermittlungen. Das Ehepaar – zwei deutsche Staatsbürger – wird festgenommen, weitere Kinder des Ehepaares werden nach Angaben der Kinder- und Jugendhilfe in einer Betreuungseinrichtung des Landes untergebracht. Im Dezember erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage, Mutter und Vater der 13-Jährigen müssen sich wegen Mordes vor Gericht verantworten.

Soldat wird von Schäferhunden getötet

In der Flugfeld-Kaserne in Wiener Neustadt wird im November ein Soldat von zwei Schäferhunden getötet. Der 31-Jährige will die Tiere füttern und wird erst nach einigen Stunden gefunden. Der Unteroffizier stirbt an den Folgen zahlreicher Bisse. Im Zuge der Ermittlungen gibt das Bundesheer bekannt, dass einer der beiden Hunde bereits in der Vergangenheit auffällig gewesen sein soll.

Medientermin Kaserne Wiener Neustadt
APA/HELMUT FOHRINGER
In der Flugfeld-Kaserne in Wiener Neustadt wird ein Soldat von zwei Schäferhunden getötet

Die Staatsanwaltschaft ermittelt daraufhin wegen grob fahrlässiger Tötung gegen einen Hundeführer, der für die beiden Hunde zuständig war. Später werden die Ermittlungen ausgeweitet. Konkret geht es laut Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, um „Sorgfaltsverletzungen im Zusammenhang mit der Verwahrung und Sicherung der Hunde“. Seither wird auch gegen noch unbekannte Bundesheerverantwortliche ermittelt.

Opferanwalt Erich Gemeiner übt scharfe Kritik: „Offenbar besteht beim Bundesheer und dem Umgang mit Diensthunden nur dann eine Meldeverpflichtung von Fehlverhalten der Tiere, wenn jemand tatsächlich verletzt wird." Beim Bundesheer verweist man darauf, dass man erst entsprechende Schlüsse ziehen wolle, wenn das Verfahren abgeschlossen ist. „Wir stehen zu 100 Prozent zur Verfügung und sind hundertprozentig kooperativ“, betont Bundesheersprecher Michael Bauer. Die Ermittlungen laufen.