Besetzer der Hainburger Au 1984
APA/Kurier/Gerhard Sokol
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Umwelt

35 Jahre Hainburg: Aktivisten ziehen Bilanz

Im Winter des Jahres 1984 verhinderte der Einsatz tausender engagierter Bürgerinnen und Bürger mit der Au-Besetzung das geplante Donaukraft bei Hainburg (Bezirk Bruck an der Leitha). Heute, 35 Jahre danach, besuchen ehemalige prominente Aubesetzer wie Bernd Lötsch erneut das Augebiet im heutigen Nationalpark.

Der Ehrenpräsident des Umweltdachverbandes, Gerhard Heilingbrunner, und der ehemalige Direktor des Naturhistorischen Museums in Wien, Bernd Lötsch, gedenken am Sonntag in Hainburg gemeinsam mit vielen weiteren ehemaligen Au-Aktivisten und Aktivistinnen des Wendepunkts in der Umweltpolitik in Österreich vor 35 Jahren. Die Proponenten der „Hainburger Erklärung“ ziehen zum Jahrestag eine ambivalente Zwischenbilanz.

Besetzung der Hainburger Au 1984
ORF
Am 19. Dezember 1984 kam es in der Hainburger Au zum umstrittenen Polizeieinsatz

Gerhard Heilingbrunner verlangt eine Vergrößerung der Nationalparkfläche: „Unsere Forderungen an die Koalitionsverhandler: Es braucht mehr Demokratie, Abschaffung des Amtsgeheimnisses und wirksame Öffentlichkeitsbeteiligung bei Behördenverfahren.“ Bernd Lötsch mahnt, dass es verfehlt sei, heute wie damals auf die weitgehend ausgebaute Wasserkraft zu setzen. Es müsse mehr in Energieeffizienz und Verbrauchsreduktion investiert werden, so Lötsch: „Insbesondere gehört Photovoltaik auf Gebäude.“

Für Doris Holler-Bruckner, heute Spezialistin für erneuerbare Energien, schreitet die Energiewende insgesamt viel zu langsam voran. Wolfgang Rehm von der Umweltorganisation „Virus“ vermisst engagierte Ökosteuern mit deutlichem Lenkungseffekt.