Es ist kurz vor 8.00 Uhr am Christbaumsammelplatz in der Wiener Donaustadt, an der Grenze zu Niederösterreich. Hunderte lebende Christbäume warten hier darauf, abgeholt und in diversen Wohnzimmern in Niederösterreich und Wien verteilt zu werden. Seit mittlerweile sieben Jahren setzt das Unternehmen Greentree auf grüne Weihnachten.
„Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass nicht mehr so viele Bäume abgeholzt werden. Bäume wachsen sehr langsam und sind aber sehr wichtig für uns. Daher wollen wir dazu beitragen, dass mehr Bäume gepflanzt werden, damit wir noch länger etwas von unserer Umwelt haben“, sagt Betriebsleiterin Daniela Poredos beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at.
Bei Greentree werden die Bäume von Anfang an im Topf gezogen und leben auch nach Weihnachten weiter. „Nach Weihnachten kommen die Bäume dann ins Thayatal, ins nördliche Waldviertel. Dort werden sie dann gleich ausgesetzt. Da dürfen die Bäume dann ihre Pension verbringen, die kommen dann nicht mehr zurück“, erklärt Poredos weiter.
2.700 lebende Bäume werden ausgeteilt
Seit Ende November herrscht hier Hochbetrieb, vor Weihnachten liefert die Firma mehr als 2.700 lebende Christbäume an ihre Kunden in Niederösterreich und Wien aus. „Kurz vor Weihnachten will natürlich jeder seinen Baum haben. Bis zum 4. Jänner ist dann Pause und dann werden die Bäume wieder abgeholt“, sagt Lieferant Joachim Luttenberger. Eifrig füllt er den weißen Lieferwagen mit lebenden Christbäumen unterschiedlicher Größe an, in Kürze beginnt seine erste Ausfahrt. Rund ein Drittel der Kunden behält auch nach Weihnachten den Baum und pflanzt ihn etwa im Garten ein. Die lebenden Bäume kosten ungefähr genauso viel wie geschnittene. Sie können über das Internet bestellt werden.
Lebende Bäume im Topf auch in Hirtenberg
Auch in Hirtenberg (Bezirk Baden) setzt ein junger Christbaumbauer neben den traditionellen Bäumen seit heuer auf jene im Topf. „Für heuer war der Plan, mit zehn Bäumen anzufangen. Daraus sind jetzt 45 geworden. Sie alle waren im November schon ausverkauft bzw. reserviert“, erzählt Gärtnermeister Mario Kamper. Seine Bäume kommen aus Baumschulen und werden nach den Weihnachtstagen wieder ausgesetzt.
Besondere Pflege brauchen sie nicht, bis zu drei Wochen schaffen es die lebenden Bäume in beheizten Räumen. „Bei mir gibt es einen Gießanzeiger, der wird in die Töpfe gesteckt, dort wird dann angezeigt, wann die Bäume Wasser brauchen“, sagt Kamper.
„Wir haben uns dieses Jahr für einen lebenden Christbaum entschieden, weil wir denken, dass es zu Weihnachten schon genug Plastik und Verpackungsmaterial gibt, das man dann nach Weihnachten wegwirft“, erzählt ein Kunde aus Hainfeld (Bezirk Lilienfeld), der gerade seinen Baum für Weihnachten abholt und erstmals einen lebenden Christbaum testen möchte, bei unserem Lokalaugenschein. Auch hier in Hirtenberg werden die Bäume nach Weihnachten zurückgebracht bzw. abgeholt und ausgesetzt.