St. Pölten hat sich in den vergangenen Jahren zu einer echten Eishockey-Hochburg entwickelt. Zumindest, was den Nachwuchs angeht. Seit Gründung der Akademie 2009 werden in der niederösterreichischen Landeshauptstadt junge Talente nach dem Vorbild der ältesten Eishockey-Schule der Welt ausgebildet.
„Ziel ist es, möglichst viele Talente zu uns zu bekommen“, erklärt der Geschäftsführer der „Okanagan Hockey Academy“, Markus Houben, im Gespräch mit noe.orf.at. „In der Akademie sollen sie nicht nur ihr Eishockey verbessern, sondern auch ihre schulischen Leistungen bringen und ihre Persönlichkeit entwickeln.“
Erste Eishockey-Akademie Europas
1963 wurde die „Okanagan Hockey Group“ in Kanada gegründet. Im Jahr 2002 wurde der Grundstein für die „Okanagan Hockey Academy“ (OHA) als erste eishockey-spezifische Sportschule gelegt. Im September 2009 beschloss man in Partnerschaft mit dem Land Niederösterreich, in St. Pölten die erste internationale Eishockey-Akademie ihrer Art in Europa ins Leben zu rufen.
Seit damals bietet sie den jungen Studenten und Athleten eine einzigartige Möglichkeit, ihr ganzes Potenzial mit Hockey, Schulausbildung und Persönlichkeitsentwicklung – alles auf einem Campus – auszuschöpfen. Die Akademie ist Mitglied des Österreichischen Eishockeyverbandes (ÖEHV) und wird von Hockey Canada als umfassende Ausbildungseinrichtung empfohlen.
15 Millionen Euro Wertschöpfung
„Niemand von uns hätte sich am Anfang träumen lassen, dass wir nach zehn Jahren so dastehen“, freut sich Alexander Antonitsch. Der ehemalige Tennisprofi aus Villach ist leidenschaftlicher Eishockeyspieler und leitet die Öffentlichkeitsarbeit der Akademie. Auch sein Sohn Sam ist unter den Absolventen. „Dass wir Jahre dabei haben, in denen wir 14.000 Nächtigungen durch das Eishockey nach St. Pölten bekommen und sich die kanadische Frauen-Nationalmannschaft bei uns auf die Olympischen Spiele vorbereitet, das ist einfach geil!“
Zehn Jahre Eishockey-Akademie St. Pölten
In der „Okanagan Hockey Academy“ in St. Pölten trainieren junge Eishockey-Talente hart für eine erfolgreiche Karriere.
In den letzten zehn Jahren konnte sich die Akademie nicht nur als erstklassige Sportschule in Österreich und Europa, sondern auch als wichtiger Teil der lokalen Wirtschaft in Niederösterreich etablieren, indem insgesamt über 15 Millionen Euro an Wertschöpfung in die Region St. Pölten gebracht wurden.
Aus Talenten werden Nationalspieler
Jedes Jahr unterstützt die Akademie mehr als 80 Studenten und Athleten aus mehr als 20 Ländern in vier Teams und vier Schulklassen. Seit ihrer Gründung wurden 320 Spieler ausgebildet, 100 Prozent Erfolgsquote der Abschlussjahrgänge sind vorzuweisen. Sechs ehemalige Akademie-Spieler aus Niederösterreich wurden bereits in das rot-weiß-rote Nationalteam einberufen.
Sie und viele andere schafften auch den Sprung in internationale Topligen. Einer von ihnen ist der 22-jährige Mödlinger Moritz Matzka. „Die Akademie war super für meine Entwicklung. Die Schulzeiten und das Eishockeytraining waren perfekt organisiert. All das hat mir sehr weitergeholfen“, so Matzka. Mittlerweile geht der gebürtige Wiener in der österreichischen Bundesliga für die Black Wings Linz auf Torejagd. Auch für das Nationalteam spielte er bereits.
Die nächsten vielversprechenden Talente stehen bereits in den Startlöchern. Und so sollen auch in den kommenden zehn Jahren zahlreiche Karrieren in St. Pölten ihren Anfang nehmen.