Chile’s Minister of Environment and COP25 president Carolina Schmidt (C) attends an Informal Presidency stock-taking plenary during the UN Climate Change Conference COP25 at the ‚IFEMA – Feria de Madrid‘ exhibition centre, in Madrid, on December 15, 2019. – A UN climate summit in Madrid was on life support after marathon negotiations between countries left them more divided than ever over on how to fight global warming and pay for its ravages. Diplomats from rich nations, emerging giants and the world’s poorest countries – each for their own reasons – found fault with a draft agreement put forward by host Chile in a botched attempt to strike common ground. (Photo by OSCAR DEL POZO / AFP)
APA/AFP/OSCAR DEL POZO
ORF
Politik

Kritik an Klimagipfel: „Format überdenken“

Weil die Weltklimakonferenz in Madrid mit nur wenig konkreten Ergebnissen zu Ende gegangen ist, hagelt es derzeit von vielen Seiten Kritik. Das Format der UN-Klimakonferenz sei nicht zielführend und sollte überdacht werden, heißt es auch aus Niederösterreich.

Knapp zwei Wochen lang wurde in Madrid verhandelt, am Schluss sogar noch um 40 Stunden verlängert. Dennoch: Die UN-Klimakonferenz endete nur mit Minimalbeschlüssen. Zentrale Entscheidungen wurden vertagt – mehr dazu in Müder Kompromiss auf UNO-Klimagipfel (news.ORF.at; 15.12.2019). Scharfe Kritik kommt auch aus Niederösterreich. Für den für Umwelt zuständigen Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) macht die Konferenz im derzeitigen Format keinen Sinn mehr.

„Man sollte das Format solcher internationaler Klimakonferenzen überdenken. Es hilft scheinbar nichts, wenn sich 30.000 Experten und Politiker treffen. Da kommt ganz einfach nichts heraus“, kritisiert Pernkopf im Gespräch mit noe.ORF.at, und weiter: „Es gibt keinen Fortschritt gegenüber dem Vorjahr. Es ist alles auf nächstes Jahr verschoben worden. Das macht so keinen Sinn. Wir brauchen hier ganz einfach mehr Hausverstand.“ Aus seiner Sicht brauche es außerdem kleinere Formate. Nur dann gehe etwas weiter.

Durch „Nicht-Ergebnis“ nicht entmutigen lassen

Dennoch sollte man sich durch dieses „Nicht-Ergebnis“ nicht entmutigen lassen, so der Landeshauptfrau-Stellvertreter. Statt „Weltuntergangsstimmung“ brauche es „Aufbruchstimmung“. Bei den Koalitionsverhandlungen sei das Thema Klima ein wesentliches und in Niederösterreich lebe man vor, „wie es geht“: „Wir haben das letzte Kohlekraftwerk geschlossen, wir setzen zu 100 Prozent auf erneuerbare Energie und wir kämpfen gegen die Atomkraft in Europa. Wir sind eine Vorzeigeregion in Europa und deswegen machen wir weiter auf dieses Weg“, so Pernkopf.

Dass Österreich beim auf der Konferenz vorgestellten Klimaschutzindex nur mehr auf Platz 38 zu finden ist – mehr dazu in Klimaschutz: Schlechte Noten für Österreich (science.ORF.at; 10.12.2019), – will Pernkopf so nicht zur Kenntnis nehmen. Diese Rankings seien so wie sie gemacht werden falsch, sagt er. „Wenn Österreich hier an 38. Stelle gelandet ist, dann stimmt das hinten und vorne nicht. Es sind Länder wie China und Brasilien vor Österreich, die maßgeblich diese Klimakonferenz jetzt blockiert haben“, so Pernkopf, der auch daran erinnert, dass dort etwa Kohlekraftwerke gebaut werden oder man in manchen Städten Chinas nicht mehr atmen könne. Auch Niederösterreich alleine gesehen wäre in diesem Ranking „viel weiter vorne“, ist Pernkopf überzeugt.