Rathausplatz St Pölten
ORF.at/Christian Öser
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Politik

Mehr Einwohner und mehr Hochzeiten

Mehr Einwohner, mehr Hochzeiten und wärmere Temperaturen – das sind nur drei Eckpunkte, die im aktuellen Statistischen Handbuch des Landes zu finden sind. Es erscheint bereits seit 43 Jahren und gibt Auskunft darüber, wie sich Niederösterreich entwickelt.

Das dicke gelbe Buch ist mehr als 350 Seiten stark, prall gefüllt mit Zahlen und Fakten rund um Niederösterreich. Zusammengestellt wird das Statistische Handbuch von Geografen, Statistikern und Soziologen. Was im ersten Moment trocken klingt, kann bei genauem Hinsehen sehr spannend sein – wenn man sich die Details und Entwicklungen genauer ansieht. Etwa die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner.

In Niederösterreich ist die Bevölkerungszahl in fast 50 Jahren um 18 Prozent gestiegen, derzeit leben hier 1,68 Millionen Menschen. Auch die Lebenserwartung steigt. Frauen werden im Schnitt 83,7 Jahre alt, Männer 79,1 Jahre. Seit den 1950er Jahren stieg die Lebenserwartung bei Frauen um zehn, bei Männern gar um 13 Jahre. Die statistischen Zahlen sind Wegweiser für die Politik, erklärte Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) am Montag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten: „Dieser Trend war auch zum Beispiel eine Grundlage für unsere blaugelbe Wohnbaustrategie. Wir haben mit unseren Wohnformen ‚Betreutes Wohnen‘ und ‚Barrierefreies Wohnen‘ reagiert.“

Landesrat Martin Eichtinger und Markus Hemetsberger, Leiter der Statistik-Abteilung des Landes Niederösterreich, präsentieren das neue Statistik Handbuch 2019
NLK Pfeiffer
Das Statistische Handbuch wurde am Montag von Martin Eichtinger (r.) und Markus Hemetsberger präsentiert

Temperaturanstieg um 1,5 Grad Celsius seit 1900

Auch die klimatischen Veränderungen kann man im Jahrbuch nachlesen. Seit 1900 stieg die durchschnittliche Temperatur in Niederösterreich um 1,5 Grad Celsius. So wurden etwa in Krems 109 Tage mit Temperaturen von mehr als 25 Grad Celsius gezählt – die meisten Sommertage seit den 1970er Jahren.

Auch bei den Niederschlägen gab es merkbare Veränderungen. Es regnete in kurzer Zeit wesentlich heftiger als früher. „Es gibt vermehrt Starkregenereignisse, wenn nach längeren Trockenperioden die Erdoberfläche nicht aufnahmefähig ist für das viele Regenwasser. Das führt vermehrt zu Hochwässern. Daraus kann man genaue Vorgaben für unseren Hochwasserschutz entnehmen“, sagte Eichtinger.

Die meisten Ehen wurden im August geschlossen

Gestiegen ist auch die Zahl der Hochzeiten. Mit durchschnittlich 23 Eheschließungen pro Tag gaben sich 2018 so viele Paare da Ja-Wort wie seit den 1980er Jahren nicht mehr. Am häufigsten geheiratet wurde in Baden, St. Pölten und Amstetten, so Eichtinger: „Ein kleines Kuriosum. Die meisten Ehen wurden 2018 im August geschossen, 2017 im Juli, 2016 im Juni und 2015 im Mai. Ob das am Wetter liegt oder am einfacher merkbaren Hochzeitstag, das können wir aus den Daten und Statistiken nicht herauslesen.“

Markus Hemetsberger, Sachgebietsleiter Statistik beim Land Niederösterreich, führte aus: „Die Publikation umfasst 360 Seiten und 421 einzelne Tabellen und Grafiken. Die meisten Daten kommen von der Statistik Austria beziehungsweise von anderen Abteilungen beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung. Durch das Buch werden die Zahlen und Daten in anschaulicher Form nachvollziehbar, die Informationen sind rasch und übersichtlich zu finden und in vielen Arbeitsbereichen weiter verwendbar.“