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Chronik

Funktionärsstreit um Kurs der Arche Noah

Ehemalige Vorstandsmitglieder erheben schwere Vorwürfe gegen den Verein Arche Noah mit Sitz in Schiltern (Bezirk Krems). Dem neuen Vorstand wird Misswirtschaft und die Beendigung der politischen Arbeit auf EU-Ebene vorgeworfen. Der Verein hat einen Rechtsanwalt eingeschaltet.

Der Verein Arche Noah machte sich seit Jahrzehnten einen Namen in der Pflege und Weitergabe von seltenem Saatgut. Zuletzt musste sich der Verein aber mit internen Problemen beschäftigen. Die Wogen gingen schon länger hoch, jetzt ist der Konflikt zwischen ehemaligen Vorstandsmitgliedern und dem Vorstand aber um ein Kapitel reicher.

Anlässlich der Mitgliederversammlung am Freitag wandte sich die ehemalige Vereinsführung, die sich Exilvorstand nennt, in einem Schreiben an die rund 15.000 Mitglieder. Darin hieß es, der Verein stehe finanziell schlecht da, der Vorstand würde Mitgliedern das Mitspracherecht entziehen wollen und die politische Arbeit auf EU-Ebene sei durch die Schließung des Büros in Brüssel beendet worden.

Arche Noah in Schiltern
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Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis es für die Arche Noah in Schiltern wieder ruhigere Zeiten gibt

Politische Arbeit wird von Wien aus getätigt

Seitens des Vereins Arche Noah wollte Pressesprecherin Elisabeth Plitzka die Vorwürfe gegenüber noe.ORF.at nicht kommentieren. Man habe in der Causa bereits einen Rechtsanwalt zu Rate gezogen. Es würden mehrere Vergehen im Raum stehen, unter anderem gehe es um Datenmissbrauch durch die ehemaligen Vorstandsmitglieder. Was die Arbeit des Vereins betrifft, bestätigte Plitzka zwar die Auflösung des Büros in Brüssel, betonte aber: „Die Arbeit in Brüssel ist nicht beendet, unsere politische Arbeit geht natürlich weiter.“

Diese politische Arbeit wird laut Plitzka von einem Büro in Wien aus getätigt. Außerdem werde an neuen Initiativen gearbeitet, um die Kernanliegen des Vereins, darunter die Anlage von Saatgut zur Erhaltung von Pflanzensorten, weiter voranzutreiben. Eine dieser Initiativen ist laut Plitzka das geplante Saatgutfestival im Februar 2020 in Wien.