Kinderkrebshilfe Externer Ontologischer Pflegedienst EOP
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Soziales

Mobile Betreuung für krebskranke Kinder

Jährlich erkranken mehr als 350 Kinder in ganz Österreich an Krebs. Damit die jungen Patienten nicht den Großteil ihrer Zeit im Krankenhaus verbringen müssen, betreut sie der Externe Onkologische Pflegedienst (EOP) in ihrem Zuhause.

Der fünfjährige Eymen aus Pottendorf (Bezirk Baden) leidet an Leukämie. Entdeckt wurde die Krankheit bei ihm im Sommer, per Zufall, wie seine Mutter erzählte: „Eymen hatte angeschwollene Mandeln und sollte operiert werden. Bei der Blutabnahme wegen der OP-Freigabe hat sich herausgestellt, dass er Krebs hat.“

Auf die Diagnose folgten fünf Wochen Aufenthalt im St. Anna Kinderspital in Wien. Eymen wurde dort mit Kortison und einer Chemotherapie behandelt. Mittlerweile kann der Fünfjährige aber wieder zuhause sein. Denn das Spital vermittelte ihm und seiner Familie den Externen Onkologischen Pflegedienst EOP.

Balance zwischen Nähe und Distanz

Der EOP besteht seit 1995. Er wurde von Eltern betroffener Kinder ins Leben gerufen und wird rein aus Spenden an die Kinder-Krebshilfe WIEN-NÖ-BGLD finanziert, die Grundstein für das Forschungsinstitut des St. Anna Kinderspitals und die Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe war. Derzeit gibt es vier EOP-Schwestern. Sie sind diplomierte Kinder-Krankenpflegerinnen mit onkologischer und palliativer Ausbildung. Sie wechseln Verbände, nehmen den kleinen Patienten Blut ab und unterstützen Kinder und Eltern.

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Sandra Schweitzer besucht Eymen regelmäßig zuhause in Pottendorf

Eine der vier EOP-Schwestern, die Kinder im Raum Wien, Niederösterreich und Burgenland betreuen, ist Sandra Schweitzer. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen kümmert sie sich um Eymen. Die größte Herausforderung an ihrem Beruf ist für sie folgende: „Eine für mich selbst gesunde Balance zwischen Nähe und Distanz zum Patienten zu behalten, weil Kinder ganz anders auf einen zugehen und man die Kinder lange kennt und ein Teil der Familie wird.“

Große Hilfe für Betroffene

Für Eymen und seine Familie gehören Sandra Schweitzer und die drei anderen EOP-Schwestern tatsächlich schon so gut wie zur Familie. Sie sind sehr dankbar dafür, dass sie durch die Unterstützung des EOP nicht mehr wöchentlich ins Spital nach Wien fahren müssen. Denn Eymen hat eine ältere Schwester, die bereits in die Schule geht.

Und auch für Eymen erleichtert der EOP einiges. Denn der Fünfjährige hat gerade erst eine Chemotherapie hinter sich, die ihn sehr geschwächt hat. Eine Autofahrt bedeutet für ihn eine zusätzliche Anstrengung. Durch das Angebot des EOP kann er nun die meiste Zeit zuhause sein, in seinem gewohnten Umfeld und bei seiner Familie.