Ein Schlüssel liegt auf einem Mietvertrag
ORF.at/Dominique Hammer
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Soziales

Verein hilft bei Wohnungsnot

Der „Verein Wohnen“ unterstützt Menschen, die fürchten, ihre Wohnungen zu verlieren. Oft sind Scheidungen, psychische Krisen oder Einkommensarmut die Gründe dafür. Der Verein möchte mit gezielter Beratung helfen.

Von einer Wohnung hängen viele Dinge des täglichen Lebens ab, erklärt „Verein Wohnen“-Geschäftsführerin Ingrid Neuhauser im Gespräch mit noe.ORF.at. „Erst, wenn ich eine Wohnung habe, kann ich eine Arbeit finden und eine Arbeit halten“, so Neuhauser. Wenn es darum geht, sich eine Wohnung zu leisten und ein sicheres Dach über dem Kopf zu haben, sehen sich viele Menschen oft in ausweglosen Situationen. „Da ist ein großer Trubel in ihrem Leben, vielleicht eine Trennung, eine Krankheit oder psychische Krisen. Der erste Schritt ist dann, sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht“, so Neuhauser.

Ingrid Neuhauser
NLK Reinberger
Ingrid Neuhauser, Geschäftsführerin des Verein Wohnen

Die Erstberatung für Menschen in Wohnungsnot sei eine gute Anlaufstelle. Dort könne man sich beraten lassen, den Ist-Zustand erheben, sich orientieren und vor allem einen vorurteilsfreien Gesprächspartner vorfinden, heißt es. Gemeinsam mit dem „Verein Wohnen“ wird erhoben, welche Schritte notwendig sind, um den Erhalt der eigenen Wohnung zu sichern. „Oft sind es auch nur kleine Schritte, wie etwa die Beantragung eines Wohnzuschusses“, so Neuhauser.

Wohnungsnot trifft vielfach Eltern mit Kindern

Menschen, die eine neue Wohnung brauchen, steht der Verein bei der Suche unterstützend zur Seite. Unter anderem stellt die Wohnungshilfe Niederösterreich Mietwohnungen zur Verfügung. Betroffene können in diese Wohnungen einziehen und zahlen die Miete für die Wohnungen zunächst in Untermiete an den Verein, später dann an die betreffende Wohnungsgenossenschaft. Als Plus gibt es eine Begleitung durch Sozialarbeiter des „Vereins Wohnen“.

In der Hälfte aller Fälle sind Kinder involviert. Hier zu helfen sei laut Neuhauser besonders wichtig, denn „Kindern eine normale Wohnumgebung zu bieten, ist die wertvollste Investition, die man in die Zukunft dieser Kinder machen kann“, sagte die Geschäftsführerin. Gerade rund um Weihnachten gebe es viele Rückmeldungen. Eine betroffene Mutter etwa drückte ihren Dank in einem Schreiben so aus: „Diese Wohnung bedeutet für mich Stabilität, Kontinuität und Sicherheit.“

Notschlafstellen als Erste Hilfe

Die Wohnungshilfe Niederösterreich bietet Notschlafstellen, Wohnheime und in weiterer Hilfe auch Wohnungen. „Jemand, der wirklich auf der Straße steht und von heute auf morgen das Dach über dem Kopf verliert, ist in einer Notschlafstelle wirklich gut aufgehoben“, so Neuhauser. Gemeinsam mit der Wohnhilfe können Betroffene in einem nächsten Schritt ausloten, welche Beratung sie brauchen und was weiter notwendig ist, um wieder eine Wohnung zu bekommen. „Diese Menschen geben uns dann oft als Rückmeldung: ,Das ist wie Weihnachten für uns’ – und zwar das ganze Jahr über“, erzählt Neuhauser.