Radfahrer fährt über einen Radweg
APA/dpa/Daniel Bockwoldt
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Wirtschaft

2020: Steuerfreie Dienstfahrräder

Die von ÖVP und FPÖ beschlossene Steuerreform ermöglicht seit 1. Jänner steuerfreie Dienstfahrräder für Mitarbeiter, kurz „Jobrad“ genannt. Konkret können Firmen für ihre Belegschaft Fahrräder ankaufen, ohne dass bei privater Nutzung ein Sachbezug anfällt.

In Deutschland und Großbritannien haben sich solche Jobrad-Modelle bereits etabliert. Der deutsche Marktführer jobrad.org bietet den Unternehmen dabei auch die Finanzierung, Versicherung und Wartung der Diensträder an. Laut jobrad.org haben sich alleine bei Bosch über 12.000 der 55.000 Beschäftigten im Raum Stuttgart für ein Fahrrad oder E-Bike als Dienstrad entschieden. Der bayrische Autohersteller BMW bietet seinen Mitarbeitern ebenfalls Jobfahrräder an.

Vorbild Vorarlberg

Auch in Österreich waren Jobräder schon bisher möglich, allerdings mit gewissen Hürden. Als Vorreiter gilt das Bundesland Vorarlberg sowie etliche Firmen im Ländle, wie der Leuchtenkonzern Zumtobel. Auch Red Bull in Salzburg und in Wien die Caritas („CARIBIKE“) und die Boku („BOKU-Bikes“) kauften Fahrräder für Mitarbeiter an, die Universität für Bodenkultur schnürte zudem ein Angebot für Studierende.

Die Arbeitgeber können auch den Vorsteuerabzug geltend machen, das heißt, die 20-prozentige Mehrwertsteuer fällt beim Kauf weg. Die neue gesetzliche Regelung zur steuerlichen Behandlung in Österreich gilt sowohl für normale Fahrräder als auch für solche mit Elektromotor. Für die Personalabteilungen kann das Jobrad-Modell auch ein Instrument zur Mitarbeiterbindung sein. Laut der „War-for-Talents“-Studie von SEMrush, einem Anbieter, der Suchmaschinenanfragen auswertet, ist für Jobsuchende in Deutschland ein Dienstfahrrad mittlerweile ein wichtiges Kriterium bei der Arbeitgeberwahl.