Ein brennender Christbaum
Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband
Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband
Chronik

So vermeidet man Christbaumbrände

Weihnachten ist nicht nur die besinnlichste Zeit des Jahres, sondern auch jene, in der es immer wieder gefährliche Brände gibt. Nämlich dann, wenn Adventkränze oder Christbäume in Flammen aufgehen. Die Ursachen sind laut Feuerwehr meist dieselben: Fahrlässigkeit und falsche Reaktionen im Ernstfall.

Jedes Jahr müssen die Feuerwehren in Niederösterreich zwischen der Adventzeit und den ersten beiden Jännerwochen zu etwa 40 Wohnungs- oder Zimmerbränden ausrücken. „Die Folgen sind oft fatal: Ganze Häuser brennen ab oder Wohnungen werden völlig vernichtet. Oft breiten sich die Flammen so rasend schnell aus, dass die Bewohner nicht mehr rechtzeitig flüchten können und von den Einsatzkräften gerettet werden müssen“, sagt Franz Resperger, der Pressesprecher des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes.

Österreichweit werden laut Brandschadenstatistik jedes Jahr etwa 1.000 Brände durch offenes Licht und Feuer ausgelöst – im Wesentlichen also durch Kerzen jeder Art und Form. Circa 60 Prozent aller durch Kerzen ausgelösten Brände werden in den Monaten November, Dezember und Jänner registriert.

Ein brennender Christbaum
Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband

Lässt man den November unberücksichtigt, entsteht immer noch rund die Hälfte aller durch Kerzen ausgelösten Brände in den Wochen rund um Weihnachten. Prävention sei gerade jetzt besonders wichtig, so der Versicherungsverband Österreich (VVO).

Warum brennt ein Christbaum so schnell?

Ein zwei Meter hoher Christbaum hat durchschnittlich etwa 400.000 Nadeln. Hauptbestandteile der Nadeln sind Zellulose, ätherische Öle und Wasser. Christbäume werden oft schon im Herbst gefällt, zu Weihnachten haben sie ihren Wassergehalt daher schon weitgehend eingebüßt. Übrig bleibt das brennbare Material. Die in den Nadeln enthaltenen ätherischen Öle (Harz) sind leicht entflammbar.

Während im warmen Zimmer der Wasseranteil der Nadeln stetig absinkt, verbleiben die Öle länger im Gehölz. Dadurch steigt die Entzündlichkeit der Zweige enorm an – das Brandrisiko erhöht sich mit jedem Tag, an dem der Baum in der geheizten Wohnung steht. "Wenn ein Nadelbaum erst einmal Feuer gefangen hat, ist schnelle Reaktion gefragt. Der Feuerlöscher muss deshalb unbedingt griffbereit stehen. Und auch Rauchwarnmelder sind Lebensretter“, erklärt Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.

Feuerwehr löscht einen brennenden Christbaum
Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband

LEDs statt Kerzen und Feuerlöscher in Griffweite

Damit es in der stillsten Zeit des Jahres zu keiner Brandkatastrophe kommt, müssen lediglich einige Tipps beachtet werden, heißt es seitens der Feuerwehr. Zum einen sollte der Christbaum stabil verankert werden, sodass er nicht sofort umstürzen kann. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte offene Flammen gänzlich vermeiden und auf elektrisches Kerzenlicht (LED) zurückgreifen. Auf keinen Fall sollte der Christbaum in der Nähe von Vorhängen platziert werden. Fällt er um, entzünden sich die Textilien in Sekundenbruchteilen.

Man sollte immer einen Feuerlöscher oder einen Kübel Wasser beim Anzünden der Christbaumkerzen in Griffweite stellen, damit im Ernstfall keine Zeit verloren geht, heißt es in einer Aussendung des VVO. Und: „Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe von brennenden Kerzen lassen. Streichhölzer oder Feuerzeuge für Kinder unerreichbar aufbewahren.“

„Ist das Unglück passiert, darf in der Aufregung keinesfalls auf die Alarmierung der Feuerwehr – Notruf 122 – vergessen werden. Jede Minute Verzögerung minimiert den Löscherfolg. Danach rasch die Wohnung verlassen und die Einsatzkräfte einweisen“, empfiehlt Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Den absoluten Schutz vor zu spät entdeckten Bränden biete in jedem Fall ein Rauchmelder, der mit einfachen Handgriffen an der Decke montiert werden kann. „Eine günstige Investition, die 20 bis 30 Euro kostet und Leben retten kann – und schon gerettet hat“, sagt Resperger.